Es gibt Romane, die besitzen Charme. Carson McCullers Frankie ist von Sehnsucht, erster Auflehnung geprägt und besitzt jene Anmut der Sprache, mit deren Hilfe ein Leser der Geschichte einer Heranwachsenden leicht verfällt. Es gilt, Klippen zu umschiffen, mehr noch in Frabnkie selbst als außerhalb
von ihr. Ein Roman, der zweimal gelesen nichts von seinem Reiz verliert. In Frankie findet man all die…mehrEs gibt Romane, die besitzen Charme. Carson McCullers Frankie ist von Sehnsucht, erster Auflehnung geprägt und besitzt jene Anmut der Sprache, mit deren Hilfe ein Leser der Geschichte einer Heranwachsenden leicht verfällt. Es gilt, Klippen zu umschiffen, mehr noch in Frabnkie selbst als außerhalb von ihr. Ein Roman, der zweimal gelesen nichts von seinem Reiz verliert. In Frankie findet man all die Widersprüche, Ausbruchversuche, denen der Leser selbst zu seiner Zeit unterlegen war. Warum sich abfinden? Warum nicht mehr vom Leben erwarten? Der Leser wird parteiisch, will dass Frankie obsiegt, dass sie all das abstreift, was sie hemmt. Dazu gehören zu wollen, während man sich ausgesperrt fühlt, ist eines der großen Themen der Literatur. Carson McCullers findet die Worte, die Bilder dafür. Zu Reisen, erscheint gegen Ende des Romans, die Lösung zu sein. Und sei es auch nur nach Luxemburg. Nur weit weg von dem Ort, der einen an sich bindet. Dass Fernweh heilt das Gefühl, keinem Club angehörig zu sein, weil Frankie der Kindheit entwachsen ist. Carson McCullers schenkt ihrer wenigstens eine literarische Heimat.