Das vorliegende Werk beschäftigt sich mit den bilateralen Beziehungen zwischen Frankreich und Tunesien im Kontext der EWG/EG/EU-Mittelmeerpolitik. Thematisiert wird die historisch gewachsene Zusammenarbeit zwischen französischen Präsidenten und nordafrikanischen Despoten seit dem Ende der Kolonialzeit bis zu einem möglichen Bruch aufgrund des Arabischen Frühlings. Zudem wird der Einfluss Frankreichs auf andere EU-Mitgliedsstaaten sowie die EWG/EG/EU-Mittelmeerpolitik als solche untersucht. Sowohl Frankreich als auch die gesamte EWG/EG/EU bemühten sich um eine kontinuierliche Intensivierung der Beziehungen zum geografisch unweiten Mittelmeerraum, wodurch ökonomische Interessen gewahrt und die Stabilität im Mittelmeerraum hergestellt werden sollte. Zu Beginn recht unstrukturiert und auf den wirtschaftlichen Bereich begrenzt, wurden nach und nach vor allem für Frankreich Instrumente geschaffen, um die profitable Bindung zu ehemaligen Kolonialgebieten aufrecht zu erhalten. Diese Maßnahmen, die rezentere Nachbarschaftspolitik sowie die Union für das Mittelmeer werden anhand von Theorien internationaler Politik analysiert.