François Mitterrand gilt neben Charles de Gaulle als der bedeutendste französische Politiker seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges. Seine Wahl zum Staatspräsidenten 1981 hat nach 23 Jahren den ersten Machtwechsel der V. Republik hin zur sozialistisch-kommunistischen Linksunion herbeigeführt. Während seiner 14-jährigen Präsidentschaft wurden wichtige Reformen beschlossen, die zum Teil bis heute bestehen - so auch die Abschaffung der Todesstrafe, die Dezentralisierung, die Rente mit 60 Jahren. Adolf Kimmel zeigt einerseits das Bemühen Mitterrands für die nationale Unabhängigkeit und eine enge deutsch-französische Zusammenarbeit auf und andererseits sein Festhalten an den Prinzipien der gaullistischen Außenpolitik. In klaren Konturen zeichnet er das Porträt eines Politikers, der ebenso undurchschaubar und wandlungsfähig, wie als Persönlichkeit umstritten war, weshalb er auch als Sphinx bezeichnet wurde.