In den frühen 60er Jahren schuf Franz Gertsch auf Reisen in Schottland Aquarelle, die sich sehr von späteren Bildern unterscheiden. Die Aquarelle entstanden mitten in der Zeit des abstrakten Expressionismus, des Informel und der École de Paris. Mit ihnen versuchte Gertsch sich in den aktuellen Strom der Kunst zu integrieren, ohne dabei seine Identität als figurativer Maler aufzugeben. Um 1970 setzen die fotorealistisch gemalten Bilder ein, mit denen er auf der documenta 1972 international bekannt wurde. Diesen Stil setzte er später in großformatige Holzschnitte um, eine Prägung, die sein künstlerisches Profil in der Öffentlichkeit seit 30 Jahren entscheidend bestimmt. Dieses Buch bildet erstmals sämtliche Aquarelle der frühen Zeit ganzseitig und in Farbe ab. Sie zeigen Franz Gertsch als einen bedeutenden Aquarellisten, der den Vergleich mit jüngeren Künstlern wie Thomas Schütte und Luc Tuymans nicht zu scheuen braucht.