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Franz Hildebrandt (1909-1985), bislang lediglich als Freund Dietrich Bonhoeffers wahrgenommen, wird in dieser Darstellung erstmals als eigenständige Persönlichkeit gewürdigt. Aus neu erschlossenem Quellenmaterial werden Lebensweg und Werk nachgezeichnet. Vom »Arierparagraphen« selbst betroffen, verlor Hildebrandt im Herbst 1933 seine Pfarrstelle und gehörte zu den Gründungsmitgliedern des Pfarrernotbundes. Seit 1934 wirkte er als Niemöllers Mitarbeiter und einer der ersten »Illegalen« (von der Bekennenden Kirche angestellter Pastor) in Berlin-Dahlem. Geprägt von der Lutherrenaissance der…mehr

Produktbeschreibung
Franz Hildebrandt (1909-1985), bislang lediglich als Freund Dietrich Bonhoeffers wahrgenommen, wird in dieser Darstellung erstmals als eigenständige Persönlichkeit gewürdigt. Aus neu erschlossenem Quellenmaterial werden Lebensweg und Werk nachgezeichnet. Vom »Arierparagraphen« selbst betroffen, verlor Hildebrandt im Herbst 1933 seine Pfarrstelle und gehörte zu den Gründungsmitgliedern des Pfarrernotbundes. Seit 1934 wirkte er als Niemöllers Mitarbeiter und einer der ersten »Illegalen« (von der Bekennenden Kirche angestellter Pastor) in Berlin-Dahlem. Geprägt von der Lutherrenaissance der zwanziger Jahre ging Hildebrandt einen ganz eigenen theologischen Weg, vor allem im Hinblick auf auch innerhalb der Bekennenden Kirche vernachlässigte ethische Themen der Humanität, der Menschenrechte und des Pazifismus.
Nach seiner Emigration 1937 nach Großbritannien verbanden sich die Erfahrungen aus dem Kirchenkampf mit der Ökumene. Engagiert in der organisatorischen und seelsorgerlichen Hilfe für Flüchtlinge aus Deutschland, versuchte er andererseits eine Brücke zur britischen Theologie und Kirche zu bauen. Er fand schließlich von 1945 bis 1968 in der methodistischen Kirche eine neue Heimat, zunächst als Pfarrer in Cambridge, später als Professor an der Drew University (USA), blieb aber zeitlebens ein nonkonformistischer Lutheraner.