Es ist die Summa einer lebenslangen Leidenschaft - in über 50 Jahren akribischer Detektivarbeit hat der Doyen der Kafka-Forschung unser Bild des Prager Schriftstellers mitgeprägt. In vorliegendem Werk zieht Hartmut Binder auf 1088 Seiten alle Register und breitet Kafkas Lebenswelt in über 1500 Abbildungen farbenfroh aus. Dabei vermittelt der in jungen Jahren noch von Max Brod empfangene Altmeister nicht nur den letzten Stand der Forschung, er bietet auch eine Fülle neuer und erstaunlicher Befunde. Wer Kafka jenseits altbekannter Trampelpfade begegnen will, ist mit Binders Prachtband bestens bedient.
Was die Sternwarte von Greenwich für die Zeitmessung, das ist Binder für die Kafka-Forschung.
Stuttgarter Zeitung
Was die Sternwarte von Greenwich für die Zeitmessung, das ist Binder für die Kafka-Forschung.
Stuttgarter Zeitung
Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension
Mit Begeisterung und viel Lob bespricht Rezensent Helmut Böttiger zwei Neuerscheinungen, die von ihrem Umfang her "alles sprengen" was der diesjährige Kafka-Marathon zu bieten hat. Beide stammen aus der Feder des erfahrenen Langstreckenläufers Hartmut Binder, der seit Jahrzehnten "Auf Kafkas Spuren" (so der Titel eines der beiden Bände) über die holprigen Pfade des letzten Jahrhunderts rast. Herausgegeben von Roland Reuß und Peter Staengle - selbst eminente Kafka-Forscher, wie der Rezensent betont - versammelt der Band Einzelstudien und kleinere Aufsätze Binders. Sorgfältig und behutsam, fast peinlich in seiner strikten Quellennähe charakterisiert Böttiger die Arbeit des "Kafkalogen". Bei der publizistischen Erschließung von Kafkas Schreiben und Leben gehe es ihm "um das konkrete Material" und nicht um theoretisches Gerede. Auch der andere Band gefällt dem Rezensenten sehr gut. Darin hat Binder sein Archivmaterial zum Prager Leben des frühen 20. Jahrhunderts zu einer ebenso "kultur- und zeitgeschichtlich aufschlussreichen" Fotosammlung zusammengestellt. Ein lebhaftes Bild der gesellschaftlichen Verhältnisse im Habsburgerreich und der ersten tschechischen Republik offenbart sich dem Blick des Rezensenten.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH