Franz Xaver Kappus, der Empfänger der berühmt gebliebenen Briefe Rainer Maria Rilkes An einen jungen Dichter, teilt mit diesem die geringe Neigung zum Offiziers-Beruf. Er allerdings vollendete die Ausbildung, war 15 Jahre lang Offizier, 1914 Front-Offizier und dann dem Kriegs-Pressehauptquartier zugeteilt. Zahlreich waren seine Beiträge in vielen Zeitschriften, beliebt als kritische und humorvolle Begleiterscheinungen des Militärs und der Gesellschaft, wichtig als Erlebnisse im Krieg. Dann, ab 1925 in Berlin lebend, ist Kappus ein fruchtbarer Romanschriftsteller, dessen eigentliches Thema sein Dasein ist: der Mensch in zwei Identitäten - verfolgt, verstümmelten Gesichts, nach dem Verlust des Gedächtnisses. Langhin gültige Gebärden und auffallende Ausdrücke machen das Werk auch sprachlich zur Einheit.