Franziskus von Assisi gehört zu den faszinierendsten Heiligen. Durch das "Sonnenlied" und seine Predigt an die Vögel gilt er als der Begründer eines völlig neuen, brüderlichen Verhältnisses zur Natur. Helmut Feld beschreibt anschaulich das Leben des Franziskus, führt in seine religiöse Vorstellungswelt ein und erklärt, warum der Poverello und sein Orden nicht verketzert, sondern vom Papst anerkannt wurden. Ein neues Kapitel zur Geschichte des Franziskanertums rundet den neu bearbeiteten Band ab.
»Wer wissen will, welchen 'unvergleichlichen Heiligen sich der neue Papst zum Namenspatron gewählt hat und welche 'Revolution' sich dahinter historisch gesehen verbirgt, der sei mit Nachdruck auf Helmut Felds Buch verwiesen.« Prof. Dr. Hubert Wolf »... mit phänomenaler Sachkenntnis und akribischer Genauigkeit sondiert Feld zunächst die Quellen und beschreibt - sorgsam abgesichert - das Leben und die Wirksamkeit des umbrischen Heiligen, widmet auch der Nachwirkung und der Ausbreitung der franziskanischen 'Familie' umfangreiche Kapitel ... gerade die nüchterne Beschränkung auf die historischen Quellen, die Beachtung des geschichtlichen Hintergrunds und des politischen Kontextes, der Verzicht auf die idealisierende Stilisierung, verhilft zu einem neuen Blick auf den 'unvergleichlichen Heiligen'. Hier wird ein Standardwerk der franziskanischen Idee vorgelegt, ein Kompendium, das wohl für die nächste Zeit bestimmend sein kann.« Christ in der Gegenwart »Das Franziskanertum, initiert durch die utopischen Visionen eines einzigen unvergleichbaren Mannes, ist doch eng verflochten mit der religiösen, kulturellen und politischen Welt des Hohen Mittelalters, aus der es gewachsen ist. Die verantwortlichen und führenden Kräfte der Kirche des 13. und 14. Jahrhunderts waren bemüht, die extremen und radikalen Züge des Franziskanertums zu neutralisieren oder in das herrschende dogmatische und kirchenrechtliche System zu integrieren. Es geht deshalb darum, die Vorstellungen des Franziskus und der frühen franziskanischen Bewegung auf dem Hintergrund der ihnen gegenläufigen und der ihnen günstigen Strömungen zu verstehen, vor allem aber deren oft vergessene oder absichtlich verschütteten Eigentümlichkeiten wieder ins Bewusstsein zu heben. Aufgrund der Quellen werden das 'Ideal des Franziskus' und die franziskanische Vorstellung von der 'Welterlösung' neu interpretiert. Neues Licht fällt auch auf die großen Persönlichkeiten, die das Franziskanertum entscheidend mitgeprägt haben: Papst Gregor IX., Bruder Elias von Cortona und Klara von Assisi. Ein besonderes Anliegen des Bandes ist es, die bei uns wenig bekannte italienische Franziskus-Forschung vorzustellen.« Literatur-Report »Der Autor Helmut Feld ist bereits durch zahlreiche Veröffentlichungen zur mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Theologie und Geschichte ausgewiesen. Seine Biographie des Franz von Assisi gehört zum Besten, was in den letzten Jahren an theologischer Historiographie erschienen ist. Ausgehend von den Schriften des Heiligen, die kurz vorgestellt und deren Abdruck nachgewiesen wird, wendet sich die Darstellung zunächst dem 'geschichtlichen Hintergrund der franziskanischen Bewegung' zu und erzählt dann ausführlich die Vita, wobei die Gefährten, die beeinflussenden Ideen und die Bezüge zur Kirchenpolitik und Geschichte gründlich dargelegt werden. Den Abschluss bildet die Wirkungsgeschichte im Orden und auf die neuen Ordensgründungen (Franziskanerinnen). Besonders hervorgehoben werden muss die ansprechende Darstellung, deren Belehrung reines Vergnügen ist. Besonders für Theologen, Historiker und Germanisten, aber auch für interessierte Schüler der Oberstufe zu empfehlen!« Das gute Buch in der Schule »Ein aus den Quellen erarbeitetes, wissenschaftliches Werk, das den heutigen Stand der kritischen Forschung zu Franz und seiner Bewegung samt einigen Hypothesen widerspiegelt, das aber ... auch für den interessierten Zeitgenossen in seinem Reichtum und seiner Detailfülle spannend zu lesen ist.« Bibel heute »Der Autor versteht es, die einfachen, aber unwahrscheinlich radikalen, extremen und damit das kirchliche Umfeld herausfordernden Vorstellungen des Franziskus klar herauszuarbeiten und mit der Entwicklung zum Orden zu kontrastieren.« Zeitschrift für bayerische Landesgeschichte