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Am 29. Mai 2005 lehnten die französischen Wähler in einem Referendum den europäischen Verfassungsvertrag ab und stürzten die Union in die Krise. Die Wurzeln dieser Ablehnung liegen tiefer als die links- und rechtspopulistischen Kampagnen gegen den Vertrag: Während die Regierungsparteien Sozialisten und Gaullisten intern über Frankreichs Rolle in Europa zerstritten sind, nutzen kleine Parteien das Thema als Angriffsfläche, um sich zulasten der etablierten Parteien profilieren. Die vorliegende Arbeit findet dieses im Maastricht-Referendum von 1992 erprobte Muster in allen Wahlen der 1990er…mehr

Produktbeschreibung
Am 29. Mai 2005 lehnten die französischen Wähler in
einem Referendum den europäischen Verfassungsvertrag
ab und stürzten die Union in die Krise. Die Wurzeln
dieser Ablehnung liegen tiefer als die links- und
rechtspopulistischen Kampagnen gegen den Vertrag:
Während die Regierungsparteien Sozialisten und
Gaullisten intern über Frankreichs Rolle in
Europa zerstritten sind, nutzen kleine Parteien das
Thema als Angriffsfläche, um sich zulasten der
etablierten Parteien profilieren. Die vorliegende
Arbeit findet dieses im Maastricht-Referendum von
1992 erprobte Muster in allen Wahlen der 1990er
Jahre. An dieser Konstellation hat sich seitdem
nichts geändert.
Das Europa-Thema wird so zur Geisel eines agenda-
setting-Konflikts im französischen Parteiensystem.
Im Kern geht es um die Ablösung des Zweiparteien-
durch ein Mehrparteiensystem; am Europa-Thema
offenbaren sich die Bindungsschwächen des
französischen Parteiensystems. Das ist eine
Enttäuschung für alle, die auf eine sachliche
Debatte um Frankreichs Rolle in Europa hoffen. Über
die Grenzen Frankreichs hinaus stellt es eine
Hypothek für die Zukunft der europäischen
Integration dar.
Autorenporträt
Dr. Lutz Hager ist Politikwissenschaftler mit den Schwerpunkten
Demokratietheorie, Parteienforschung sowie Europäische
Integration.

Ebenfalls von ihm erschienen: Wie demokratisch ist direkte
Demokratie? Eine Wachstumstheorie der Demokratie -
Volksinitiativen in Kaliforien (VS-Verlag 2005)