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Weil Mama Spätschicht hat und Papa ganz weit weg ist, haben Merle und Moritz eine neue Nachtfrau. Sie heißt Gesine Wolkenstein, hat schmale Lippen und unheimliche Augen, die erst grasgrün sind, dann schwarz und zuletzt hellblau und durchsichtig. Ausgerechnet sie soll die Kinder ins Bett bringen! Doch in den Nächten ist da plötzlich Frau Wolle. Sie regiert das Reich hinter der schwarzen Tür, von dem Papa früher erzählt hat. Dort wohnen die Spitzzahntrolle, die nur in Reimen reden, und der wachsame Waisenfuchs Silberträne. Da gibt es das Lager der verlorenen Sachen und den Saal der Bonabären, da…mehr

Produktbeschreibung
Weil Mama Spätschicht hat und Papa ganz weit weg ist, haben Merle und Moritz eine neue Nachtfrau. Sie heißt Gesine Wolkenstein, hat schmale Lippen und unheimliche Augen, die erst grasgrün sind, dann schwarz und zuletzt hellblau und durchsichtig. Ausgerechnet sie soll die Kinder ins Bett bringen! Doch in den Nächten ist da plötzlich Frau Wolle. Sie regiert das Reich hinter der schwarzen Tür, von dem Papa früher erzählt hat. Dort wohnen die Spitzzahntrolle, die nur in Reimen reden, und der wachsame Waisenfuchs Silberträne. Da gibt es das Lager der verlorenen Sachen und den Saal der Bonabären, da findet man die Gedankenbremse, und wenn es im Weltempfänger rauscht, können Merle und Moritz Papas Stimme hören. Und das tröstet ungemein.
Autorenporträt
Jutta Richter, geboren 1955, veröffentlichte noch als Schülerin ihr erstes Buch. Anschließend studierte sie Theologie, Germanistik und Publizistik in Münster. Seit 1978 lebt sie als freiberufliche Autorin im Münsterland. Neben vielen anderen Preisen erhielt sie 2001 den Deutschen Jugendliteraturpreis für "Der Tag, als ich lernte, die Spinnen zu zähmen" (2000) und 2005 den Katholischen Kinder- und Jugendbuchpreis für Hechtsommer (2004). Bei Hanser erschienen außerdem u. a. das Weihnachtsbilderbuch Als ich Maria war (2010, mit Illustrationen von Jacky Gleich), Ich bin hier bloß der Hund (2011, mit Illustrationen von Hildegard Müller), Das Schiff im Baum (2012), Helden (2013), Abends will ich schlafen gehn (2014, illustriert von Aljoscha Blau), die Neuausgabe von Der Hund mit dem gelben Herzen (2015), Ich bin hier bloß das Kind (2016, mit Illustrationen von Hildegard Müller), sowie die Bilderbücher Otto war nicht begeistert (2017, illustriert von Jacky Gleich) und Endlich Schule! Eine Geschichte vom Großwerden, (2018, illustriert von Leonard Erlbruch). 2018 folgte mit Frau Wolle und der Duft von Schokolade der erste Band einer Kinderbuch-Trilogie mit Illustrationen von Günter Mattei, 2019 erschien der zweite Band Frau Wolle und das Geheimnis der chinesischen Papierschirmchen und 2020 der letzte Teil Frau Wolle und die Welt hinter der Welt. 2022 folgt das von Petra Rappo illustrierte Bilderbuch Nil, Nil, ich komme!
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 19.06.2020

TASCHENBÜCHER
Die Eltern von Nik und Levi arbeiten für den Internet-Konzern Qwip.com und sind oft für ihre Firma in aller Welt unterwegs. Die Brüder bleiben dann auf dem Qwip-Technologie-Campus, wo man sich vorwiegend über sog. Qwips, eine Art SMS, verständigt. Nik fühlt sich wohl in dieser überwachten Computerwelt, aber sein kleiner Bruder Levi sehnt sich nach der Welt jenseits der Mauern. Über ein Fenster in einer Abstellkammer hat er einen Weg gefunden, das Gelände der Academy zu verlassen, um zu der Kleingartenanlage zu gelangen, wo es noch lebende Tiere wie Ratten, Ohrenkneifer oder Wanzen gibt, die Levi mit Eifer studiert. Nik als der Ältere fühlt sich für seinen kleinen Bruder verantwortlich und begleitet ihn gegen seine Überzeugung auf diesen nächtlichen Streifzügen. Dabei begegnet ihnen eines Tages ein Rabe, der sich in einen Mann verwandelt und sich als der Berggeist Rübezahl entpuppt. Nach Jahrzehnten im Fels hatte ihn die irische Forscherin Emma zum Leben erweckt und ihn nach seinem tschechischen Namen „Krakonos“ genannt. Es beginnt nun eine erbarmungslose Verfolgungsjagd auf den Berggeist, denn das Übersinnliche hat in der neuen Welt keinen Platz.
Levi hat keine Angst vor dem Berggeist und hilft ihm, sich vor seinen Verfolgern zu verstecken, womit er sich und seinen Bruder in große Gefahr bringt. Wieland Freund hat mit dieser überaus spannenden Geschichte den alten Mythos von Rübezahl einer neuen digitalen Welt gegenübergestellt und in Levi eine Kinderfigur geschaffen, die zwischen diesen Welten steht. (ab 11 Jahre)
Wieland Freund: Krakonos. Gulliver Taschenbuch, 2020. 296 Seiten, 8,95 Euro.
Es geht um die elfjährige Merle und ihren achtjährigen Bruder Moritz, deren Vater seit dem letzten Weihnachtsfest verschwunden ist. Die Kinder vermissen ihn sehr, vor allem seine „Geschichten aus der Murkelei“, die er ihnen Abend für Abend erzählt hatte. Ihre Mutter muss als Krankenschwester öfter Spätdienst machen. Deshalb hat sie eine „Nachtfrau“ engagiert, die sich als Frau Gesine Wolkenstein entpuppt, die den „schwarzen Laden“ in der „Sperbergasse“ betreibt, um den es unter den Kindern gruselige Gerüchte gibt.
Auch Merle und Moritz finden Frau Wolkenstein unheimlich, aber sie verzaubert die Geschwister mit Schokolade und ihrem köstlichen Kakao. Nachts lockt sie sie durch eine altmodische Tür mit dem Schild „Murkelei“ in eine fantastische Welt, in der die unheimlichen Spitzzahntrolle herrschen. Nach gefährlichen Abenteuern finden sie mit Mühe den Weg zurück und landen zu ihrem Erstaunen in Gesine Wolkensteins schwarzem Laden. Hier also endet die „Murkelei“.
Jutta Richter erzählt in ihrer schönen, klaren Sprache ein wundervoll gruseliges Märchen, in dem die Sehnsucht der Kinder nach ihrem Vater das Leitmotiv ist. Fortsetzung folgt. (ab 9 Jahre)
Jutta Richter: Frau Wolle und der Duft von Schokolade. Dtv Reihe Hanser 62727, 2020. 144 Seiten, 9,95 Euro.
Auch heute, mehr als 20 Jahre nach seinem Tod, begeistern viele Gedichte von James Krüss die Kinder, denn Sprachwitz und Rhythmus sind so mitreißend, dass sie sehr schnell zum Nachsprechen und Mitspielen anregen. So auch „Es war einmal ein Kind“, das mit dem Vers „Mit Kind und Wind und Zorn, beginnt das Buch von vorn“ endet und zum Immerwieder-Sprechen und Spielen auffordert. Mit Anke Kuhls herrlich komischen Bildern, die den Text wunderbar ergänzen, eignet sich das Taschenbuch zum Überallhin-Mitnehmen und Auswendiglernen. (ab 4 Jahre)
HILDE ELISABETH MENZEL
James Krüss/ Anke Kuhl: Es war einmal ein Kind. MINIMAX, 2020. 32 Seiten, 6,50 Euro.
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"Jutta Richter erzählt in ihrer schönen, klaren Sprache ein wundervoll gruseliges Märchen." Hilde Elisabeth Menzel, Süddeutsche Zeitung Online, 18.06.2020

"Welch stilsichere Verknüpfung von Sehnsuchtserfahrungen mit schrägen Märchenmotiven! Jutta Richter gelingt ein psychologisch phantastisches Husarenstück, traumartig und hautnah am Empfinden von Merle und Moritz. Ein Genuss auch zum Vorlesen." Hans ten Doornkaat, Neue Zürcher Zeitung, 07.12.18

"Was immer Jutta Richter erzählt, mit ihrer klaren poetischen Sprache voller witziger Pointen und überraschender Bilder zieht sie den Leser immer aufs Neue in ihren Bann. Mit 'Frau Wolle' hat sie sich selbst übertroffen." Süddeutsche Zeitung, 24.09.18

"Mit Frau Wolle bekräftigt Jutta Richter wieder einmal ihren Ruf als eine der besten deutschen Kinderbuchautoren. Mit sicherem Gespür wandert sie auf dem schmalen Grat zwischen Abenteuergeschichte und Sehnsuchtsfantasie rund um einen abwesenden Vater, der seine Kinder zurückgelassen hat in einer Welt der Frauen. Günter Mattei erzählt mit dem ihm eigenen feinen Federstrich und leuchtenden Farben fast schon wieder eine eigene kleine Geschichte. Und macht damit das Buch endgültig zu einem kleinen Kunstwerk." Carola Zinner, Süddeutsche Zeitung, 08.10.18

"Schon der Titel und das nachtblaue Cover wirken märchenhaft und geheimnisvoll. Und das Versprechen wird gehalten: ... Geheime Türen, die in Märchenwelten führen, eine magische Kinderfrau - Jutta Richter webt ganz klassische Motive in ihre Geschichte ein. Doch nichts davon wirkt kopiert oder abgenutzt, im Gegenteil." Anna Morlinghaus, rbb, 26.11.18

"Ein spannendes, modernes Märchen, das in einer wunderbaren Sprache erzählt wird."
Ingo Nobel, Bayern 2, 04.12.18

"Eine poetische Geschichte mit witzigen Pointen. ... Ein großes Abenteuer. ... Dieses Buch ist eine Entdeckung." Jörgpeter von Clarenau, Norddeutscher Rundfunk, 06.01.19

"Ein spannendes Märchen. Das Buch malt lebhafte Bilder im Kopf der Lesenden." Valentin Nowak, Bayerischer Rundfunk, 14.01.19

"Jutta Richter ist eine der angesehensten und produktivsten Autorinnen unseres Landes." Tanya Lieske, Deutschlandfunk, 22.12.18

"Ein Abenteuer, in dessen Zentrum Vertrauen, Schmerz und Heilung stehen. Jutta Richter findet dafür eine ebenso pointierte wie satt-sinnliche Sprache." Marion Klötzer, Neue Zürcher Zeitung, 09.01.19
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