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100 Jahre Bauhaus Dessau!1925 zog das Bauhaus von seinem Gründungsort Weimar nach Dessau um, die Bauhausmeister und ihre Frauen zogen mit. Ise Gropius übernahm Führungen und Veranstaltungen an der Schule, die Pianistin Lily Klee lud zu Hauskonzerten, Lou Scheper und 'El Muche' waren Malerinnen, Julia Feininger entwarf Puppen, Lucia Moholy-Nagy und Gertrud Arndt machten sich als Fotografinnen einen Namen, Anni Albers und Gunta Stölzl als Textilkünstlerinnen und Bauhausmeisterinnen.Im frischen Wind der Moderne fanden die Frauen - oft zum Missfallen ihrer im Privatleben nicht immer fortschri...
100 Jahre Bauhaus Dessau!
1925 zog das Bauhaus von seinem Gründungsort Weimar nach Dessau um, die Bauhausmeister und ihre Frauen zogen mit. Ise Gropius übernahm Führungen und Veranstaltungen an der Schule, die Pianistin Lily Klee lud zu Hauskonzerten, Lou Scheper und 'El Muche' waren Malerinnen, Julia Feininger entwarf Puppen, Lucia Moholy-Nagy und Gertrud Arndt machten sich als Fotografinnen einen Namen, Anni Albers und Gunta Stölzl als Textilkünstlerinnen und Bauhausmeisterinnen.
Im frischen Wind der Moderne fanden die Frauen - oft zum Missfallen ihrer im Privatleben nicht immer fortschrittlich denkenden Männer - zu einem neuen Selbstverständnis, einer neuen Rolle und wurden zu lebendigen Vorbildern der »Neuen Frau«.
»So blieben wir halt die Dekorativen im Sternenbanner Bauhaus.« Gunta Stölzl
Mit zahlreichen s/w-Fotos
1925 zog das Bauhaus von seinem Gründungsort Weimar nach Dessau um, die Bauhausmeister und ihre Frauen zogen mit. Ise Gropius übernahm Führungen und Veranstaltungen an der Schule, die Pianistin Lily Klee lud zu Hauskonzerten, Lou Scheper und 'El Muche' waren Malerinnen, Julia Feininger entwarf Puppen, Lucia Moholy-Nagy und Gertrud Arndt machten sich als Fotografinnen einen Namen, Anni Albers und Gunta Stölzl als Textilkünstlerinnen und Bauhausmeisterinnen.
Im frischen Wind der Moderne fanden die Frauen - oft zum Missfallen ihrer im Privatleben nicht immer fortschrittlich denkenden Männer - zu einem neuen Selbstverständnis, einer neuen Rolle und wurden zu lebendigen Vorbildern der »Neuen Frau«.
»So blieben wir halt die Dekorativen im Sternenbanner Bauhaus.« Gunta Stölzl
Mit zahlreichen s/w-Fotos
Unda Hörner studierte Germanistik und Romanistik in Berlin und Paris und promovierte 1993 über die Schriftstellerin Elsa Triolet. Sie lebt und arbeitet als freie Autorin, Herausgeberin, Journalistin und Übersetzerin in Berlin. Bei ebersbach & simon sind von ihr u. a. erschienen: 'Brecht und die Frauen. Gefährtinnen, Geliebte, gute Geister', außerdem die Romane 'Kafka und Felice' und 'Am Horizont der Meere. Gala Dalí' sowie ihre Jahreszahlen-Trilogie, '1919 - Das Jahr der Frauen', '1929 - Frauen im Jahr Babylon' und '1939 - Exil der Frauen'. Im Frühjahr 2024 erschien 'Solange es eine Heimat gibt. Erika Mann'.
Produktdetails
- blue notes 120
- Verlag: Ebersbach & Simon
- Seitenzahl: 141
- Erscheinungstermin: 17. September 2025
- Deutsch
- Abmessung: 188mm x 120mm x 17mm
- Gewicht: 211g
- ISBN-13: 9783869153223
- ISBN-10: 3869153229
- Artikelnr.: 73942667
Herstellerkennzeichnung
ebersbach & simon
Mozartstraße 2
12247 Berlin
info@ebersbach-simon.de
Unda Hörner hat sich in ihren Büchern jener Frauen und Künstlerinnen angenommen, die zwischen 1919 und 1939 gewirkt haben. Diesmal verschreibt sie sich den Frauen am Bauhaus wie Ise Gropius, Nina Kandinsky, Gunta Stölzl und Lucia Moholy-Nagy, die 1925 gemeinsam mit ihren …
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Unda Hörner hat sich in ihren Büchern jener Frauen und Künstlerinnen angenommen, die zwischen 1919 und 1939 gewirkt haben. Diesmal verschreibt sie sich den Frauen am Bauhaus wie Ise Gropius, Nina Kandinsky, Gunta Stölzl und Lucia Moholy-Nagy, die 1925 gemeinsam mit ihren Männern von Weimar nach Dessau übersiedeln. Dort werden neben dem Schul- und Werkstättengebäude die sogenannten Meisterhäuser errichtet, in denen die Lehrkräfte - also sie Meister - mit ihren Familien leben.
Die Hoffnung der Lehrenden und vor allem weiblichen Studierenden nach dem Umzug in das kleiner Dessau zu einem neuen Höhenflug ansetzen zu können, erfüllt sich nicht. Die bunte Gruppe, die einen unkonventionellen Lebensstil führt, wird von den Einwohnern Dessaus scheel angesehen. Zumal auch hier antisemitische und antisozialistische Kräfte erstarken.
Das Bauhaus ist trotz aller moderner Ideen und Avantgardegedanken durch und durch patriarchalisch organisiert. So werden Frauen, entgegen aller Werbung, vorrangig in den Webereiklassen untergebracht. Weben, Wolle, Weib - diese Alliteration sollte bis zur Auflösung des Bauhauses 1932 das Credo sein. Frauen als Bildhauerinnen, als Architektin? Niemals, wenn es nach Gropius & Co geht. Lediglich die Fotografieklasse läuft unter dem Radar der Männer und kann sich, da Mann den Frauen nichts zutraut und daher keine Konkurrenz in ihr sieht, entwickeln.
Obwohl die Experiment des Bauhaus‘, eine Art Künstlerkolonie zu sein, als gescheitert bezeichnet werden muss, haben diese Jahre seiner Existenz zahlreiche Impulse für die moderne Kunst und das Kunsthandwerk gegeben. Eine Ähnlichkeit mit der Jahre zuvor von Josef Hoffmann und Koloman Moser angestrebten Erneuerung der Kunst in Symbiose mit dem Kunsthandwerk ist unübersehbar.
Meine Meinung:
Da ich einige Bücher von Unda Hörner kenne, habe ich mich auf dieses hier sehr gefreut und bin nicht enttäuscht worden. Die Autorin beschreibt die Situation der Künstlerinnen, die manche Männer recht bald als Konkurrenz gesehen haben, recht gut. Als Musen und vor allem als zahlende Schülerinnen sind sie herzlich willkommen. Doch bevor sich die Frauen in ihren künstlerischen Ambitionen entwickeln können, werden sie in die Webereiklassen gesteckt. Nur das hält der Big Boss Walter Gropius für angemessen. Angemessen für wen? So gesehen ist es kein Wunder, dass das Experiment scheitert, ja scheitern muss.
Neben kurzen Biografien der Frauen, die durch Auszüge aus ihrer Korrespondenz ergänzt werden, erfahren wir, wie es ihnen nach dem endgültigen Aus des Bauhaus in Dessau ergangen ist. Zahlreiche Fotos geben uns einen Eindruck der Frauen.
Schade finde ich, dass keine Grundrisse der Meisterhäuser abgebildet worden sind. Diese sind nach dem Auszug der Bauhäusler dem Verfall preisgegeben, im Zweiten Weltkrieg teilweise zerstört und ab 1990 saniert bzw. als Replik neu errichtet.
Fazit:
Gerne gebe ich diesem Einblick in die Welt des Bauhaus 5 Sterne.
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Vor 100 Jahren, 1925, zog das Bauhaus von Weimar nach Dessau. Die Frauen der Bauhausmeister sollten den neuen Standort maßgeblich prägen, sie fanden ein neues Selbstverständnis im Schnellzug der Avantgarde, der verstaubte Frauenbilder einfach zurückließ.
Wie viele …
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Vor 100 Jahren, 1925, zog das Bauhaus von Weimar nach Dessau. Die Frauen der Bauhausmeister sollten den neuen Standort maßgeblich prägen, sie fanden ein neues Selbstverständnis im Schnellzug der Avantgarde, der verstaubte Frauenbilder einfach zurückließ.
Wie viele Avantgarde-Bewegungen war das Bauhaus patriarchalisch organisiert. Wie groß die Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit sich angefühlt haben muss!
Wo Männer im Rampenlicht standen, waren Frauen oft dazu verdammt, im Verborgenen zu wirken.
Die Architektur des Bauhauses lässt sich in diesem Fall also auch metaphorisch lesen. Die Frau bleibt hinter den Wänden in einem gut funktionierenden Haushalt verborgen, die Männer strahlen in der Öffentlichkeit und ziehen, genau wie die neue Architektur, die Blicke auf sich.
Die Ideen von Revolution und Reform blieben also häufig hinter der Regierenden Realität zurück. Das Bauhaus revolutionierte das Denken über Kunst, sowie die Ästhetik selbst. Unter dem Dach der Architektur fanden alle Künste zu einer Symbiose, die die Wahrnehmung von Kunst grundlegend veränderte.
Nach aussen zeigte die Architektur die klaren Strukturen im markanten Design, innen sollte die Kunst das alltägliche Leben erheben und erleichtern. Dieses Verhältnis von innen und aussen spricht Bände. Um die Männer herrschte ein Meisterkult, die Frauen hatten keinen offiziellen Status, sahen sich mit Ablehnung und überholten Rollenbildern konfrontiert. Sie wurden kollektiv in die Textilklassen verbannt.
Wunderbar eindrücklich webt Unda Hörner die Lebensfäden der Bauhausfrauen ineinander. Ihre Mitarbeit, ihre Texte und ihre Fotos wurden oft weder gekennzeichnet noch respektiert, und doch leisteten sie Großes. Ise Gropius übernahm Führungen und Veranstaltungen an der Schule, organisierte Konzerte und sorgte für einen regen Austausch. Lucia Moholy-Nagy und Gertrud Arndt wurden anerkannte Fotografinnen, Anni Albers und Gunta Stölzl wurden Bauhaus-Meisterinnen und weltbekannte Textilkünstlerinnen.
Mit Zielstrebigkeit und Disziplin behauptete Lilly Reich ihren Platz in der von überholten Stereotypen geprägten Bauhaus-Welt. Sie kämpft mit dem Gegenwind der konservativen Gesellschaft, in der starke Frauen anecken.
Herrlich anschaulich im Wechsel von Zeitgeschichte und Biografie beschreibt Unda Hörner den Anteil der Meister-Frauen am Bauhaus als dem leuchtenden Stern am Avantgarde-Himmel. Gleichzeitig erzählt sie von selbstbewussten Individuen, die ihren Platz in der Kunst und in der Gesellschaft behaupteten und das Erbe ihrer berühmten Gatten verwalteten oder vor den Vernichtung retteten.
Frauen am Bauhaus Dessau ist ein weitreichender Einblick in einen bedeutenden Abschnitt der Kunstgeschichte und erzählt mit großer Kraft von mutigen Frauen, die sich ihr Recht auf Freiheit erkämpften, eine neue Art des Sehens schufen und und bis heute unvergessene Vorbilder sind.
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