Die Stellung der Frauen in den christlich-orientalischen Gesellschaften unterlag vielfältigem Wechsel. Einblicke in das Auf und Ab in Geschichte und Gegenwart - für ein breiteres Publikum gedacht - gibt der Sammelband eines Intensivseminars am Lehrstuhl für Orientalische Kirchengeschichte an der Georg-August-Universität Göttingen. Die Beiträge von Martin Tamcke (Einleitung), Cornelia Schlarb (Vielfalt am Anfang), Kai Merten (Kreuz Jesu in äthiopischer Tradition), Diradur Sardaryan (Frau in armenischer Kirche), Renate Kreile (Christliche Frauen im modernen Vorderen Orient), Andreas Pflitsch (Etel Adnan), Sally Azar (Frauen in Lutherischer Kirche in Jordanien und im Heiligen Land), Viola Raheb (Frauen als theologische und ökumenische Akteurinnen im Nahen Osten) und Dagmar Heller (Die Frage der Frauenordination in den orthodoxen Kirchen) behandeln ein weites Spektrum der Thematik. Ergänzt werden die Beiträge um eine englischsprachige Abhandlung im Anhang ("We Choose Abundant Life. Christians in the Middle East: Towards Renewed Theological, Social, and Political Choices") von den vorwiegend libanesischen Autor/innen: Souraya Bechealany, Khalil Chalfoun, Gabriel Alfred Hachem, Najla Kassab, Assaad Elias Kattan, George Jabra Al-Kopti, Michel Nseir, Mitri Raheb, Ziad El Sayegh, Emilie Tannous und Rouphael Zgheib, das von historischen Detailfragen bis zu Beiträgen gegenwärtig aktiver Frauen aus dem christlich-orientalischen Kontext reicht und sowohl theologische Grundfragen verhandelt als auch Versuche zur Korrektur herkömmlicher Sichtweisen bietet.