Vor hundert Jahren galt eine dunkle Stimme als unweiblich heute beschert sie der Sprecherin vielleicht einen Job als Nachrichtenmoderatorin. Zu den Waffen einer Frau gehört ihre Stimme. Je nachdem, welches Register sie anschlägt, reagiert der Mann beim Anbandeln ebenso wie beim Streiten. Die Stimme trägt akustische Signale. Sie verrät innerhalb von Sekunden alles über Herkunft, Status, Erziehung. Und verändert sich mit den Rollen, die Männer oder Frauen einnehmen. Anne Karpf spannt einen weiten historischen, soziologischen, psychologischen und wissenschaftlichen Bogen rund um unsere Stimme. Und sie erklärt uns, warum man den Klang der eigenen Stimme meistens nicht mag, warum Fernsehen die Stimmentwicklung von Kindern hemmt und warum Tony Blair und Bill Clinton schon aufgrund ihrer Sprechweisen eine neue Generation von Politikern repräsentierten.