Wie bringen Frauen über Frauennetzwerke Interessen und Belastungen öffentlich und sozialpolitisch zur Geltung? Der Frage geht die Autorin in einer empirischen Studie nach und untersucht das komplexe Zusammenspiel unterschiedlicher Qualitäten und Formen von Frauenbezugnahme: Angefangen von der Alltagsberatung zwischen Freundinnen oder Bekannten über kommunalpolitische Aktivitäten informeller Netzwerke bis hin zur Arbeit formalisierter Frauengruppen und -verbände. Um dieses Zusammenspiel in seiner sozialpolitischen Relevanz zu evaluieren, entwickelt die Autorin auf der Basis feministischer Sozialstaatsanalysen eine gesellschaftstheoretische Perspektive, die auch mehrere hierarchische Verhältnisse - Geschlechterhierarchie und Stadt-Land-Hierarchie - berücksichtigen kann. Das Buch lädt ein zu einer sozialräumlichen Reflexion professioneller Ansätze, damit die häufig unbenannt auf großstädtische Lebensbedingungen ausgerichteten fachlichen Standards und öffentlich-politischen Vorge hensweisen nicht unreflektiert eine Landpartie' antreten und dadurch spezifische Bedingungen und Ressourcen ländlicher Lebenswelten übergehen.