Studienarbeit aus dem Jahr 2023 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,0, Justus-Liebig-Universität Gießen (Institut für Germanistik), Veranstaltung: Heinrich Heine - Die Nordsee, Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Seminararbeit untersucht die heterogenen Darstellungen des weiblichen Geschlechts im 19. Jahrhundert anhand des Gedichtzyklus "Die Nordsee" (1827) von Heinrich Heine. Trotz der aktuellen Blütezeit progressiv-feministischer Debatten erstreckt sich das Interesse an der Erforschung von Frauenbildern weit über das 21. Jahrhundert hinaus. Heinrich Heine, als einer der bedeutendsten kanonisierten deutschen Autoren, veröffentlichte "Weltliteratur in deutscher Sprache" und erlangte Bekanntheit durch die Musikalität seiner Gedichte sowie die Vielfalt von Themen, Motiven und sprachlichen Gestaltungsmitteln. Im Fokus dieser Arbeit steht der Nordsee-Zyklus als inhaltliches Zentrum von Heines Gedichtsammlung "Buch der Lieder". Interessanterweise treten die Frauen in Heines Nordsee-Gedichten als passive Figuren ohne eigene Stimme auf. Die Arbeit zielt darauf ab, die unterschiedlichen, heterogenen Frauenbilder herauszustellen und die Frage zu klären, welche Rollen Heine den Frauen in seinem Werk zuschreibt. Die Analyse gliedert sich in zwei Teile: Der erste Teil ordnet Heinrich Heine und sein literarisches Schaffen in historische, gesellschaftliche, politische und literarische Bezüge ein. Dabei werden die Themen von "Buch der Lieder" entschlüsselt und die Frauenbilder im 18. und 19. Jahrhundert beleuchtet. Der zweite Teil widmet sich der Untersuchung der femme fatale, der femme fragile sowie dem Bild einer ehrwürdigen und bezaubernden Frau im Kontext ihres Vorkommens. Heinrich Heine ist einer der bedeutendsten kanonisierten deutschen Autoren, der seinerzeit "Weltliteratur in deutscher Sprache" veröffentlicht hat. So haben Philosophen wie Literaturkritiker, darunter Nietzsche oder Reich-Ranicki, den hohen Stellenwert Heines Lyrik betont. Die Popularität seiner Werke liege in der Musikalität seiner Gedichte sowie dem breiten Repertoire an Themen, Motiven und sprachlichen Gestaltungsmitteln begründet. Der Nordsee-Zyklus, einer der Abteilungen in seiner hochgeschätzten Gedichtsammlung Buch der Lieder, stellt dabei das inhaltliche Zentrum dieser Seminararbeit dar. Interessant ist, dass die Frauen in Heines Nordsee-Gedichten quasi keine eigene Stimme haben und als passive Figuren in Erscheinung treten. Eine nähere Untersuchung dieses scheinbar mysteriösen Geschlechts ist daher nur sinnvoll und gewinnbringend, denn effektiv sollen verschiedene, heterogene Frauenbilder herausgestellt werden.
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