Dient die Rolle der Urmutter Ursula Iguarán in \"Hundert Jahre Einsamkeit\" oder jene der Fermina Daza in \"Die Liebe in den Zeiten der Cholera\" von Gabriel García Márquez als Spiegelbild kultureller Konzepte aus dieser exotischen, uns Europäern so fremden Welt Lateinamerikas? Kann durch eine gelungene Übersetzung Kulturtransfer stattfinden? Wann ist eine Übersetzung gelungen? Soll der Übersetzer das Fremde dieser Kultur aufrecht erhalten, vermitteln und erklären oder ist es gar seine Pflicht? Ausgehend von den unterschiedlichsten Frauenfiguren aus dem Oeuvre des großen Romanciers und Nobelpreisträgers erläutert und beantwortet E.M. Köhle diese Fragen mittels Übersetzungsvergleich. Dabei werden nicht nur die Begriffe Literatur und Kultur im Allgemeinen sowie kulturelle Konzepte im Besonderen behandelt, sondern auch Spezifika der Literaturübersetzung wie Übersetzungsfehler, Originaltreue, Äquivalenz, Unübersetzbarkeit, Übersetzungskritik und Übersetzungsvergleich. Ein Interview mit der für ihre Übertragungen ins Deutsche mehrfach ausgezeichneten Übersetzerin Dagmar Ploetz rundet den praxisbezogenen Teil der Arbeit ab und gewährt einen Einblick in den Übersetzeralltag.