Das Frauenkino Xenia bestand 15 Jahre lang von 1988 bis 2003 im Herzen von Zürich als «Kino von Frauen für Frauen»: ein feministisches Projekt, das für die Teilhabe von Frauen an Kultur und Kulturvermittlung einstand. In dieser Zeit zeigte das Xenia rund 1001 Filme, zelebrierte Sisterhood und funktionierte als wechselndes Frauenkollektiv. Im weitesten Sinn war das Xenia ein Kind der Zürcher «Bewegung» der Achtziger, die sich für ein Autonomes Jugendzentrum (AJZ) einsetzte. Die Forderung nach Frauenräumen schwang schon in diesen frühen «bewegten» Jahren mit. Entstanden als «AJZ-Kino», fand der Filmclub Xenix - aus dem das Xenia sich herausbildete - im Lauf der späteren Wanderjahre zu seinem Namen und Mitte Achtziger auf dem selbst verwalteten Kanzleiareal seine Bleibe. Flankiert von anderen Fraueninitiativen, etwa der Frauenétage oder der monatlichen Frauenparty Tanzleila, stand das Xenia nach seiner Gründung 1988 als Kino und Bar für die Anliegen der Frauen ein und den «female gaze» auf der Leinwand.Sechs Gruppengespräche mit ehemaligen Macherinnen geben den Spirit des Frauenprojekts im Lauf der Jahre wieder. Texte von ehemaligen «Xenias» werfen Schlaglichter auf die Programmation, aber auch auf die Bar als Treffpunkt. Das Projekt wird historisch eingebettet mit einem Seitenblick auf andere Frauenprojekte, mit denen es vernetzt war und die in den Achtzigern und Neunzigern eine Blütezeit in Zürich erlebten. Die monatlichen Programmplakate sind eigentliche Bijous in der Geschichte der Zürcher Plakatgeschichte. Sie genossen Kultstatus und zierten oft über Jahre Räume in WGs im In- und Ausland. Das Buch ist eine Hommage an ein Projekt, das in seiner Kontinuität europaweit einzigartig war.