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Inwiefern unterscheidet sich die Geschichte der Frauen von der Geschichte der Männer? Dieses Buch präsentiert die Geschichte der Menschheit von der Steinzeit bis zum 21. Jahrhundert, aber aus der Perspektive einer durchschnittlichen Frau. Kinder können lernen, was die Berufe von Frauen in der Vergangenheit waren, was sie selbst entscheiden konnten, ob sie eine Ausbildung erhalten oder die Karriere machen konnten, die sie sich wünschten. Spannende Texte voller Fakten, die vielen jungen Lesern nicht bekannt sind, werden von lebendigen Illustrationen begleitet.Konnte eine Frau Pharao werden?…mehr

Produktbeschreibung
Inwiefern unterscheidet sich die Geschichte der Frauen von der Geschichte der Männer? Dieses Buch präsentiert die Geschichte der Menschheit von der Steinzeit bis zum 21. Jahrhundert, aber aus der Perspektive einer durchschnittlichen Frau. Kinder können lernen, was die Berufe von Frauen in der Vergangenheit waren, was sie selbst entscheiden konnten, ob sie eine Ausbildung erhalten oder die Karriere machen konnten, die sie sich wünschten. Spannende Texte voller Fakten, die vielen jungen Lesern nicht bekannt sind, werden von lebendigen Illustrationen begleitet.Konnte eine Frau Pharao werden? Warum haben die athenischen Frauen in der Antike den ganzen Tag zu Hause verbracht? Seit wann dürfen Frauen in Frankreich Auto fahren? Wann haben die Schweizerinnen das Wahlrecht erhalten? Das Buch ergänzt auf hervorragende Weise die Geschichte, die in der Schule gelehrt wird.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Rezensentin Susan Vahabzadeh gefällt es, dass Katarzyna Radziwill in ihrem Kinderbuch über das Leben der Frauen in den verschiedenen Erdteilen und Jahrhunderten keinen missionarischen Eifer entwickelt. Sachlich schildert die Autorin die Unterschiede bei den Frauenrechten in Ägypten und im antiken Griechenland und was sich daraus entwickelte, erklärt die Rezensentin. Entstanden ist laut Vahabzadeh ein faszinierendes "Geschichtsbuch", das Frauenleben in der vorchristlichen Zeit und heute beschreibt. Dass Frauen im alten Ägypten über starke Besitzrechte verfügten, Ärztinnen und Herrscherinnen sein konnten, wie man im Buch erfährt, findet die Rezensentin bemerkenswert.

© Perlentaucher Medien GmbH

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 19.11.2021

Frauen mit Besitz und Beruf
Katarzyna Radziwill schildert, wie unterschiedlich die Stellung der Frau in der Geschichte war,
von Kleopatra bis zu den Suffragetten. Und dass dies kein Naturzustand ist
VON SUSAN VAHABZADEH
Das weiß man nicht“ ist ein guter Satz in einem Geschichtsbuch. In Katarzyna Radziwills „Frauenleben im Lauf der Zeit“ bewahrt er einen davor, für naturgegeben zu halten, was nur aus der Sicht des 21. Jahrhunderts so aussieht, als sei es immer so gewesen. Radziwill hat ein Geschichtsbuch geschrieben, das in kleinen Texten versucht darzustellen, wie Frauen über die Jahrtausende an den unterschiedlichsten Orten gelebt haben – und das, was man weiß, ist faszinierend genug, man muss da nichts dazuerfinden.
Es ist ja so: Gearbeitet haben Frauen immer, auf Feldern, in den Betrieben von Männern, im Haus. Selbständig und selbstbestimmt waren sie aber eben deswegen noch lange nicht. Die polnische Autorin Radziwill hat ihre Frauenleben chronologisch angeordnet, sie beginnt 10 000 Jahre vor Christus und arbeitet sich dann übers Mittelalter in Europa und die Suffragettenbewegung im 19. Jahrhundert vor bis in die Gegenwart. Und weil man über die Rollenverteilung in grauer Vorzeit in Wirklichkeit wenig weiß, handeln die ersten Seiten des Buches auch nur von dem, was man über die Menschen von damals sagen kann. Die ersten spannenden Geschichten – aufgelockert durch Illustrationen von Joanna Czaplewka – hat sie aus dem alten Ägypten parat, und obwohl so ziemlich jeder Erwachsene schon einmal von Kleopatra gehört hat, ist für die meisten die Gleichberechtigung im alten Ägypten ein unbekannter Kontinent. Es gab nicht nur Herrscherinnen, sondern Ärztinnen und Priesterinnen, und vor allem etwas, das die Frauenbewegungen des 19. Jahrhunderts erst wieder neu erkämpfen mussten: Besitzrecht. Frauen erbten, sie besaßen Land und Häuser, meist war es sogar so, dass die Männer bei der Heirat ins Haus ihrer Frau zogen.
Europa ist eher von der griechischen Geschichte, Philosophie und Mythologie geprägt, und da war das alles anders – die Nachwirkungen spürt man bis heute: Frauen hatten kein Eigentum, sie waren mehr oder weniger das Eigentum ihrer Väter und Ehemänner, und an Berufe oder gar ein Studium war nicht zu denken. Darum hatte die erste griechische Ärztin, Agnodike, auch in Alexandria studiert, ging dann nach Griechenland zurück und verkleidete sich als Mann – aber diese Geschichte steht nicht in Katzarzyna Radziwills Buch. Dafür hat sie einige andere Geschichten parat, auch zum Arztberuf: Frauen arbeiteten in Europa als Heilerinnen, bis die ersten Universitäten gegründet wurden – in die durften sie nicht herein, und damit waren sie für ein paar Hundert Jahre aus dem Rennen. Es ist aber immer noch so – und inzwischen, obwohl es dort auch eine ganz andere historische Tradition gäbe, im Nahen Osten –, dass Männer viel mehr besitzen als Frauen, und einer Studie der französischen Ökonomen Marion Leturcq und Nicolas Frémeaux zufolge wächst die Kluft.
Die Gegenüberstellung des alten Ägypten und des antiken Griechenlands – im Buch folgen die Kapitel aufeinander – ist ein gutes Beispiel dafür, warum „Frauenleben im Lauf der Zeit“ so ein wunderbares Kinderbuch ist: Radziwill hat gar kein Buch nur für Mädchen geschrieben. Sie erzählt das nämlich alles sehr, sehr nüchtern und ohne jede Angriffslust oder missionarischen Eifer. Sie schildert Zeiten, in denen es offensichtlich sehr ungleich verteilte Rechte gab, und was das für Frauen und Mädchen bedeutete, und sie zeigt, dass es sich dabei keineswegs um einen Naturzustand handelt. Und diese Art zu erzählen hat einen ganz wunderbaren Effekt: „Frauenleben im Lauf der Zeit“ können Jungen lesen und bewerten, ohne dass ihnen eine moralische Einordnung von Geburts wegen droht. (ab 10 Jahre)
Im alten Ägypten hatten Frauen
Besitzrecht. Sie erbten und
besaßen Land und Häuser
Katarzyna Radziwill: Frauenleben
im Lauf der Zeit.
Mit Illustrationen von Joanna Czaplewska.
Helvetiq Verlag, 2021.
40 Seiten, 18 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
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»Ein wunderbares Kinderbuch. Radziwill hat gar kein Buch nur für Mädchen geschrieben. Sie erzählt sehr nüchtern und ohne jede Angriffslust oder missionarischen Eifer.« - Süddeutsche Zeitung