Im Verlauf dieser Arbeit werden die aktive Partizipation kubanischer Frauen an politischen und sozioökonomischen Veränderungsprozessen sowie ihre soziale Mobilisierung seit der vorrevolutionären Periode näher beleuchtet. Der Schwerpunkt der historischen Analyse liegt auf der Darstellung der legislativen Maßnahmen der Regierung unter Fidel Castro in Bezug auf die ökonomische Integration von Frauen ab den 1960er Jahren. Neben der Thematisierung arbeitsrechtlicher Bestimmungen und ihrer Implikationen auf die weibliche Beschäftigungssituation wird auf die politische Beteiligung von Frauen in den Massenorganisationen sowie in der kommunistischen Partei Kubas eingegangen. Mit dem Ende der "bipolaren Welt" ab 1990 erreichte Kuba eine tiefgreifende Versorgungskrise: die "período especial en tiempos de paz". Die daraus resultierenden Mängel und Herausforderungen sind ebenso Teil qualitativer Interviews mit Frauen aus Havanna, wie auch die individuellen und kollektiven Gegenstrategien im lokalen Bereich. Anhand der historischen und empirischen Untersuchungen soll das Empowerment von Frauen auf mehreren Ebenen und im Spannungsfeld verschiedener Akteure behandelt werden.