Am 3. Oktober 1973 besetzen Studentinnen in Münster ein Haus in der Frauenstraße 24, um es vor dem Abriss zu bewahren. Ein profitabler Neubau ist an gleicher Stelle geplant, ungeachtet der Bedürfnisse Tausender Wohnungssuchender. In Eigenregie verwandeln die Bewohnerinnen den heruntergewirtschafteten Altbau wieder in ein Zuhause und etablieren ein linkes Kulturzentrum. Gegen die immer wieder drohende Räumung, gegen Schikanen verschiedener Eigentümer und Beschlüsse der Stadtverwaltung wehrt sich bald auch eine wachsende Zahl an Sympathisantinnen. Mit langem Atem und kreativen Protestaktionen tragen sie die Notwendigkeit des »Instandbesetzen statt Kaputtspekulieren« ins Bewusstsein der Stadtöffentlichkeit. Mit Erfolg: 1981 wird die »F24« legalisiert - und besteht bis heute.Der Kampf für bezahlbaren Wohnraum und selbstverwaltete Kulturzentren findet mittlerweile in anderen Straßen, Städten und Wäldern statt. Welche Methoden haben sich wie verändert, welche Zwänge sind dieselben geblieben? Gemeinsam können wir vieles erreichen, und doch scheint der Kampf gegen Windmühlen zuweilen aussichtslos. Wie gehen wir im Einzelnen mit dem Aufbau und der Zerstörung kleiner und großer Utopien um?Der Comic "Frauenstraße 24" ist illustrierte Geschichte, Rundblick und Aufruf zugleich: Wem gehört die Stadt?