Die wunderbare Geschichte einer Freundschaft von zwei ganz besonderen Außenseitern, Kevin und Max. Durch die Kraft des einen und den Verstand des anderen bilden sie ein unschlagbares Team.
Auf den ersten Blick scheinen sie ein merkwürdiges Gespann zu sein: Der große und schwerfällige Max und der fantasievolle, kluge Kevin, dessen gebrechlicher Körper nicht mehr wächst. Doch zusammen sind sie ein unschlagbares Team ...
"Freak" erzählt die Geschichte einer ungewöhnlichen Freundschaft zwischen dem riesigen Förderschüler Maxwell und dem kleinwüchsigen, hochbegabten Kevin. Als Kevin ins Nachbarhaus einzieht und den Kontakt zum geistig zurückgebliebenen Max sucht, ist dieser zunächst vorsichtig. Doch die anfängliche Skepsis weicht schnell, und zwischen den beiden Jungen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, entwickelt sich eine tiefe Freundschaft. Kevin und Max werden zu einem starken Team, das sich gegen Jugendgangs zur Wehr setzen kann und zusammen durch dick und dünn geht. Während Max Kevin auf seinen Schultern trägt und ihm so seine Beine leiht, bringt Kevin Max das Lesen bei und unterstützt ihn in der Schule. Aber dann wird Max entführt und Kevin muss alles daransetzen, seinen besten Freund zu befreien.
Auf den ersten Blick scheinen sie ein merkwürdiges Gespann zu sein: Der große und schwerfällige Max und der fantasievolle, kluge Kevin, dessen gebrechlicher Körper nicht mehr wächst. Doch zusammen sind sie ein unschlagbares Team ...
"Freak" erzählt die Geschichte einer ungewöhnlichen Freundschaft zwischen dem riesigen Förderschüler Maxwell und dem kleinwüchsigen, hochbegabten Kevin. Als Kevin ins Nachbarhaus einzieht und den Kontakt zum geistig zurückgebliebenen Max sucht, ist dieser zunächst vorsichtig. Doch die anfängliche Skepsis weicht schnell, und zwischen den beiden Jungen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, entwickelt sich eine tiefe Freundschaft. Kevin und Max werden zu einem starken Team, das sich gegen Jugendgangs zur Wehr setzen kann und zusammen durch dick und dünn geht. Während Max Kevin auf seinen Schultern trägt und ihm so seine Beine leiht, bringt Kevin Max das Lesen bei und unterstützt ihn in der Schule. Aber dann wird Max entführt und Kevin muss alles daransetzen, seinen besten Freund zu befreien.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 25.04.1998Das Herz wächst schneller als der Körper
Wunderbare Männerfreundschaft zwischen zwei jugendlichen Außenseitern: "Freak" von Rodman Philbrick
Freak ist schlau. Freaks zwölfjähriges Herz wird zu groß für seinen zwergenhaften Körper, der nicht mehr wachsen will. Deshalb ist Freak auf Bionik und Robotik versessen und glaubt daran, daß die Medizin ihm eines Tages einen Ersatzkörper schenken wird. Stark und unverwundbar wie König Artus will der Krüppel sein und bleibt doch kaum mehr als ein kleiner Ritter von trauriger Gestalt.
Max ist - nun, nicht dumm, aber ein wenig stumpf und verhaltensgestört. Und groß, viel zu groß. Er versteckt sich im Keller, liegt lieber unter seinem Bett als darauf, wo er über seinen Vater nachdenkt, den im Knast einsitzenden Killer. Als Max vom kämpferischen Freak ans Licht gezerrt wird, ist es, als hätten beide Jungen nur aufeinander gewartet. Schon bald darauf trägt der tumbe Lulatsch den bis an die Nervgrenze altklugen Zwerg auf seinen Schultern durch die verblüfft aufmerkende Stadt. Roß und Reiter, Gehirn und Körper, Geist und Materie - ein unschlagbares Duo.
In diesen Szenen der sich schnell festigenden Freundschaft zwischen den beiden Außenseitern spielt Freak seine Stärken aus, und auch das Buch besitzt deren nicht wenige: eine oft atemlose, soghafte Sprache, sauber übersetzt übrigens. Poetische Momente finden sich, in denen nicht Freak, das wandelnde Wörterbuch, sondern Max sein Universum erklärt - im Spiegel dessen, was er von dem Freund darüber gelernt hat. Da ist die immer wieder aufblitzende lakonische Zärtlichkeit zwischen den beiden Jungen. Da sind die Stellen, wo das Erzählen nur sparsam angedeuteten Gesten überlassen wird, schließlich die sich nur zögernd offenbarende Antwort auf die Frage, was wirklich vor vielen Jahren zwischen Max' Eltern vorgefallen ist.
Doch das sind rare, viel zu kurze Augenblicke. Im entscheidenden Moment - Freaks tödlich verlaufende Krankheit offenbart sich, Max wird mit dem gefürchteten Vater konfrontiert - macht Rodman Philbrick den Fehler, sich nicht mehr auf seine Charaktere zu verlassen, und verschenkt sein Thema an billige Hollywood-Dramaturgie. Killer Kane wird aus dem Knast entlassen und entführt seinen Sohn, das Trauma des Jungen kommt ans Licht. So spannend das auch ist - das Erzählen gerät zur effekthascherischen Kolportage, und es offenbart sich der Mangel des Buches: sein Zuwenig an Gefühl.
Hier stecken zwei ungleiche Jungen zusammen, jeder ein Gefangener seiner Ängste, und zelebrieren auf jugendlichem Niveau das, was wohl eine wunderbare klassische Männerfreundschaft werden könnte: bloß nicht über Gefühle sprechen, seine Ängste kaschieren, wozu reden, Freundschaft ist doch ein Wert an sich. Auf fatale Weise ist "Freak" zu einem echten Jungenbuch geraten.
Oder liegt hier ein Mißverständnis vor? Sollen wir Freak nur deshalb von außen sehen, damit uns am Ende, als er stirbt, die Erkenntnis seiner inneren Einsamkeit um so tiefer trifft? Das Herz wächst schneller als der Körper - schade, daß man davon an den entscheidenden Stellen bei Rodman Philbrick kaum etwas merkt.
ANDREAS STEINHÖFEL
Rodman Philbrick: "Freak". Aus dem Amerikanischen von Werner Schmitz. Otto Maier Verlag, Ravensburg 1998. 192 S., geb. 24,80 DM. Ab 12 J.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Wunderbare Männerfreundschaft zwischen zwei jugendlichen Außenseitern: "Freak" von Rodman Philbrick
Freak ist schlau. Freaks zwölfjähriges Herz wird zu groß für seinen zwergenhaften Körper, der nicht mehr wachsen will. Deshalb ist Freak auf Bionik und Robotik versessen und glaubt daran, daß die Medizin ihm eines Tages einen Ersatzkörper schenken wird. Stark und unverwundbar wie König Artus will der Krüppel sein und bleibt doch kaum mehr als ein kleiner Ritter von trauriger Gestalt.
Max ist - nun, nicht dumm, aber ein wenig stumpf und verhaltensgestört. Und groß, viel zu groß. Er versteckt sich im Keller, liegt lieber unter seinem Bett als darauf, wo er über seinen Vater nachdenkt, den im Knast einsitzenden Killer. Als Max vom kämpferischen Freak ans Licht gezerrt wird, ist es, als hätten beide Jungen nur aufeinander gewartet. Schon bald darauf trägt der tumbe Lulatsch den bis an die Nervgrenze altklugen Zwerg auf seinen Schultern durch die verblüfft aufmerkende Stadt. Roß und Reiter, Gehirn und Körper, Geist und Materie - ein unschlagbares Duo.
In diesen Szenen der sich schnell festigenden Freundschaft zwischen den beiden Außenseitern spielt Freak seine Stärken aus, und auch das Buch besitzt deren nicht wenige: eine oft atemlose, soghafte Sprache, sauber übersetzt übrigens. Poetische Momente finden sich, in denen nicht Freak, das wandelnde Wörterbuch, sondern Max sein Universum erklärt - im Spiegel dessen, was er von dem Freund darüber gelernt hat. Da ist die immer wieder aufblitzende lakonische Zärtlichkeit zwischen den beiden Jungen. Da sind die Stellen, wo das Erzählen nur sparsam angedeuteten Gesten überlassen wird, schließlich die sich nur zögernd offenbarende Antwort auf die Frage, was wirklich vor vielen Jahren zwischen Max' Eltern vorgefallen ist.
Doch das sind rare, viel zu kurze Augenblicke. Im entscheidenden Moment - Freaks tödlich verlaufende Krankheit offenbart sich, Max wird mit dem gefürchteten Vater konfrontiert - macht Rodman Philbrick den Fehler, sich nicht mehr auf seine Charaktere zu verlassen, und verschenkt sein Thema an billige Hollywood-Dramaturgie. Killer Kane wird aus dem Knast entlassen und entführt seinen Sohn, das Trauma des Jungen kommt ans Licht. So spannend das auch ist - das Erzählen gerät zur effekthascherischen Kolportage, und es offenbart sich der Mangel des Buches: sein Zuwenig an Gefühl.
Hier stecken zwei ungleiche Jungen zusammen, jeder ein Gefangener seiner Ängste, und zelebrieren auf jugendlichem Niveau das, was wohl eine wunderbare klassische Männerfreundschaft werden könnte: bloß nicht über Gefühle sprechen, seine Ängste kaschieren, wozu reden, Freundschaft ist doch ein Wert an sich. Auf fatale Weise ist "Freak" zu einem echten Jungenbuch geraten.
Oder liegt hier ein Mißverständnis vor? Sollen wir Freak nur deshalb von außen sehen, damit uns am Ende, als er stirbt, die Erkenntnis seiner inneren Einsamkeit um so tiefer trifft? Das Herz wächst schneller als der Körper - schade, daß man davon an den entscheidenden Stellen bei Rodman Philbrick kaum etwas merkt.
ANDREAS STEINHÖFEL
Rodman Philbrick: "Freak". Aus dem Amerikanischen von Werner Schmitz. Otto Maier Verlag, Ravensburg 1998. 192 S., geb. 24,80 DM. Ab 12 J.
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Hilde Elisabeth Menzel zeigt sich begeistert von diesem "ungewöhnlich starken, mitreißend geschriebenen" Buch über zwei Freunde, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Der eine ist viel zu groß für sein Alter, was jeden an seinen Vater, der wegen Mordes im Gefängnis sitzt, denken lässt. Der andere leidet unter einer Wachstumsschwäche, einer Krankheit, an der er schließlich stirbt. Doch vorher finden und ergänzen sich die beiden alleine so "lebensuntüchtigen" Kinder und geben sich soviel Kraft, schwärmt Menzel, dass der große Max auch nach dem Tod von Kevin mit seinem Traum fertig werden kann. Menzel betont in ihrer Rezension sehr die Glaubwürdigkeit, mit der die Geschichte erzählt wird und die ihrer Ansicht nach zu den großen Stärken des Buchs gehört.
© Perlentaucher Medien GmbH
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