In einer kleinen Stadt in Kentucky haben sich fünf Außenseiter gefunden: eine 80jährige, die in einem Sex-Pistols-T-Shirt und in Cowboystiefeln herumläuft; eine wunderschöne Frau im Rollstuhl; ein junger Iraker auf der Suche nach dem Amerikaner, den er im 1. Golfkrieg verwundet hat; ein frühreifes kleines Mädchen und ein extrem wortgewandter Afroamerikaner, der ständig auf Drogen zu sein scheint, tatsächlich aber völlig nüchtern durchs Leben geht. Musik ist ihre Leidenschaft, und zusammen gründen sie eine Band – THE FREAKS. »Um diese Gegend zu verbessern, müßte Gott schon eine Bombe werfen«, meint ihr Leadsänger. Allein sind sie nur Außenseiter, als Gruppe könnten sie die Bombe sein, die Gott nicht werfen will…
Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Für Rezensentin Evelyn Finger ist seit dem Jahrhundert der Aufklärung kein zweiter literarischer Text erschienen, der die Freiheit mit derart "missionarischem Ernst" als "höchstes Schöpfungswerk" verkünde. Eigentlich sei dieser "schrille" Erstling deshalb auch kein Roman, sondern ein wütender, "als schnoddrige Popgroteske getarntes" kulturkritisches Manifest. Es richte sich gegen die Beschränktheit, mit der nach Auffassung dieses jungen Autors offensichtlich die Menschheit geschlagen ist, und scheint ein ausgesprochen intensives Lesevergnügen zu sein. Fünf Exzentriker, darunter eine sexbesessene Achtzigjährige und eine achtjährige Apokalyptikerin, gründen eine Band mit Namen "Freaks", deren erster und einziger Auftritt mit dem Schrei "Humanoide, zieht eure Designerhaut aus!" beginne und Amerikas öde Mittelstandswelt ordentlich aufmischt. Gegen diese "postpostmoderne Dekonstruktion der Dekonstruktion" einer Romanhandlung wirken die "Stars des amerikanischen Realismus" wie Paul Auster oder Philip Roth, aber auch "die erprobten Postmodernisten" Donald Bartheme aus ihrer Sicht "arg verschmockt".
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Joey Goebel wird als literarische Entdeckung vom Schlag eines John Irving oder T.C. Boyle gehandelt.«