Combining groundbreaking research, powerful argument, and arresting writing, Freedom Burning offers the first complete history of anti-slavery politics and culture in Queen Victoria's Britain and her Empire.
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 04.01.2013Zivilisationsstolz
Die Diskreditierung der Sklaverei seit dem späten achtzehnten Jahrhundert gehört zu den bemerkenswerten Episoden der neueren Geschichte. Während in Frankreich der politische Kampf gegen Sklavenhandel und Sklaverei vergleichsweise unbedeutend blieb, entwickelte sich in England rasch eine heterogene, mehrheitlich von Evangelikalen getragene Anti-Sklaverei-Bewegung. Die meisten Protagonisten empfanden den Kampf gegen den Sklavenhandel als christlich motivierte Mission und als moralische Reinigung, die mit der Verheißung eines reinen Gewissens verknüpft war. Überdies stand in Großbritannien der Erfolg der Anti-Sklaverei-Bewegung im Einklang mit einem nach dem Verlust der nordamerikanischen Kolonien neu formulierten nationalen Interesse. Der Kampf wurde zu einem Emblem nationaler Tugend, ein Mittel, mit dem sich die Briten ihrer angeborenen Freiheitsliebe und ihrer moralischen Überlegenheit gegenüber anderen Völkern versichern konnten. Richard Huzzey zeichnet in seiner quellengesättigten Darstellung nach, wie die abolitionistische Ideologie im Verlauf des neunzehnten Jahrhunderts in rassistische Vorurteile und imperialistische Ansprüche umschlug. Nicht zuletzt änderte der Einsatz gegen die Sklaverei den Blick der Briten auf Afrika: Aus versklavten Opfern wurden versklavende Tyrannen. Die koloniale Eroberung des Kontinents unter dem Banner der Zivilisierungsmission erschien unabdingbar, um Afrika vor sich selbst zu retten. (Richard Huzzey: "Freedom Burning". Anti-Slavery and Empire in Victorian Britain. Cornell University Press, Ithaca und London 2012. 319 S., geb., 24,99 [Euro].)
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Die Diskreditierung der Sklaverei seit dem späten achtzehnten Jahrhundert gehört zu den bemerkenswerten Episoden der neueren Geschichte. Während in Frankreich der politische Kampf gegen Sklavenhandel und Sklaverei vergleichsweise unbedeutend blieb, entwickelte sich in England rasch eine heterogene, mehrheitlich von Evangelikalen getragene Anti-Sklaverei-Bewegung. Die meisten Protagonisten empfanden den Kampf gegen den Sklavenhandel als christlich motivierte Mission und als moralische Reinigung, die mit der Verheißung eines reinen Gewissens verknüpft war. Überdies stand in Großbritannien der Erfolg der Anti-Sklaverei-Bewegung im Einklang mit einem nach dem Verlust der nordamerikanischen Kolonien neu formulierten nationalen Interesse. Der Kampf wurde zu einem Emblem nationaler Tugend, ein Mittel, mit dem sich die Briten ihrer angeborenen Freiheitsliebe und ihrer moralischen Überlegenheit gegenüber anderen Völkern versichern konnten. Richard Huzzey zeichnet in seiner quellengesättigten Darstellung nach, wie die abolitionistische Ideologie im Verlauf des neunzehnten Jahrhunderts in rassistische Vorurteile und imperialistische Ansprüche umschlug. Nicht zuletzt änderte der Einsatz gegen die Sklaverei den Blick der Briten auf Afrika: Aus versklavten Opfern wurden versklavende Tyrannen. Die koloniale Eroberung des Kontinents unter dem Banner der Zivilisierungsmission erschien unabdingbar, um Afrika vor sich selbst zu retten. (Richard Huzzey: "Freedom Burning". Anti-Slavery and Empire in Victorian Britain. Cornell University Press, Ithaca und London 2012. 319 S., geb., 24,99 [Euro].)
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