"Vorwort
Mein fünftes Buch zum Thema Akt liegt vor Ihnen - und soll Sie unterhalten. Ein Flüchtlingskind hatte einst einen Traum, der sich nicht erfüllte. Ich wollte Förster werden, aber da ich ein Auge ohne Sehkraft habe und dadurch nicht räumlich sehen konnte, wurde dieser Berufswunsch, wie auch später der des Fotografen, zerschlagen. Ich erlernte das Bäckerhandwerk und beging nach einer politischen Maßregelung Republikflucht. In der BRD machte ich meinen Gesellenbrief, kam mit der Fotografie in Berührung und erwarb per Ratenkauf meinen ersten Fotoapparat.
Aus Heimweh kehrte ich in die DDR zurück, wurde 1960 Mitglied des Kulturbundes Sektion Fotografie. Erfolgserlebnisse stachelten mich an und ich begann die Fotografie autodidaktisch auszuführen. Nach kurzer Zeit merkte ich, dass ich wieder von den Phrasen der sozialistischen Propaganda eingeholt wurde.
Ich suchte nach einem fotografischen Metier, das mir kreative und unpolitische Arbeiten erlaubte, und fand es in der Akt- und Landschaftsfotografie. Ich ließ meine Bilder von renommierten Redakteuren beurteilen und erhielt von den Redaktionen DAS MAGAZIN, Fachbuchverlag Leipzig, EULENSPIEGEL und Jugendmagazin NEUES LEBEN Bürgschaften. So wurde ich am 10. 5. 1066 freiberuflicher Fotograf.Beide Themen - Akt & Landschaft - waren der Schönheit gewidmet und garantierten mir (fast) den Erfolg, weil ich sie auf mich zuschneiden konnte. Ich wählte den Titel auch für die 1. Aktausstellung der DDR, die ich 1975 in Potsdam initiierte.
Die Tatsache, dass die SED die FKK-Szene nach jahrelangen Grabenkämpfen duldete, sagt noch nichts über die Ängste der Funktionäre vor einer Verbreitung der Aktfotografie aus. Der Schritt zur Pornografie war klein und ihr Widerstand groß. Ich erkannte früh, dass es nur eine Möglichkeit gab, dieses Misstrauen zum Versiegen zu bringen. Das Aktbild musste hoch ästhetisch, unaufdringlich und unanfechtbar sein. Da Feinfühligkeit einer meiner Vorzüge war, begann ich sehr sensibel mit der Aktfotografie - und stellte die Ästhetik und Schönheit statt der üblichen Erotik in den Vordergrund. Dieser humanistischen Auffassung bin ich immer treu geblieben."
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Mein fünftes Buch zum Thema Akt liegt vor Ihnen - und soll Sie unterhalten. Ein Flüchtlingskind hatte einst einen Traum, der sich nicht erfüllte. Ich wollte Förster werden, aber da ich ein Auge ohne Sehkraft habe und dadurch nicht räumlich sehen konnte, wurde dieser Berufswunsch, wie auch später der des Fotografen, zerschlagen. Ich erlernte das Bäckerhandwerk und beging nach einer politischen Maßregelung Republikflucht. In der BRD machte ich meinen Gesellenbrief, kam mit der Fotografie in Berührung und erwarb per Ratenkauf meinen ersten Fotoapparat.
Aus Heimweh kehrte ich in die DDR zurück, wurde 1960 Mitglied des Kulturbundes Sektion Fotografie. Erfolgserlebnisse stachelten mich an und ich begann die Fotografie autodidaktisch auszuführen. Nach kurzer Zeit merkte ich, dass ich wieder von den Phrasen der sozialistischen Propaganda eingeholt wurde.
Ich suchte nach einem fotografischen Metier, das mir kreative und unpolitische Arbeiten erlaubte, und fand es in der Akt- und Landschaftsfotografie. Ich ließ meine Bilder von renommierten Redakteuren beurteilen und erhielt von den Redaktionen DAS MAGAZIN, Fachbuchverlag Leipzig, EULENSPIEGEL und Jugendmagazin NEUES LEBEN Bürgschaften. So wurde ich am 10. 5. 1066 freiberuflicher Fotograf.Beide Themen - Akt & Landschaft - waren der Schönheit gewidmet und garantierten mir (fast) den Erfolg, weil ich sie auf mich zuschneiden konnte. Ich wählte den Titel auch für die 1. Aktausstellung der DDR, die ich 1975 in Potsdam initiierte.
Die Tatsache, dass die SED die FKK-Szene nach jahrelangen Grabenkämpfen duldete, sagt noch nichts über die Ängste der Funktionäre vor einer Verbreitung der Aktfotografie aus. Der Schritt zur Pornografie war klein und ihr Widerstand groß. Ich erkannte früh, dass es nur eine Möglichkeit gab, dieses Misstrauen zum Versiegen zu bringen. Das Aktbild musste hoch ästhetisch, unaufdringlich und unanfechtbar sein. Da Feinfühligkeit einer meiner Vorzüge war, begann ich sehr sensibel mit der Aktfotografie - und stellte die Ästhetik und Schönheit statt der üblichen Erotik in den Vordergrund. Dieser humanistischen Auffassung bin ich immer treu geblieben."
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