Are Kalvø

Frei. Luft. Hölle.

Mein Selbstversuch, den Outdoor-Wahnsinn lieben zu lernen
Übersetzer: Butt, Wolfgang

• Broschiertes Buch

Produktbeschreibung

Alle Menschen lieben es, in der Natur zu sein. Alle? ... Nein! Ausgerechnet ein Norweger hat ihn verpasst, den Zug ins Freie. Are Kalvø zog in die Stadt und blickte nie zurück. Doch dann kommt der Tag, an dem er zu seinem Entsetzen feststellt: Er hat alle seine Freunde an die Natur verloren. Früher kamen sie mit ihm in den Pub, um Unsinn zu reden, jetzt gehen sie plötzlich in die Berge und posten Bilder von Skispuren, tragen Klamotten mit zu vielen Taschen und sagen humorfreie Sätze wie "Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung." Zum ersten Mal, seit er auf der Schule zu so etwas gezwungen wurde, geht Kalvø deshalb auf Tour, zu Fuß, auf Skiern und im Auto, um seine Freunde zu finden. Und um herauszufinden, was eigentlich mit uns los ist.

Produktdetails

• DuMont Welt - Menschen - Reisen
• Verlag: DuMont Reiseverlag
• 1. Auflage, Neuerscheinung
• Seitenzahl: 360
• Erscheinungstermin: 31. August 2019
• Deutsch
• Abmessung: 211mm x 139mm x 30mm
• Gewicht: 485g
• ISBN-13: 9783770166893
• ISBN-10: 3770166892
• Artikelnr.: 56143146

Autorenporträt

Are Kalvø ist einer der führenden norwegischen Komiker und Satiriker. Er macht Stand-Up seit über 25 Jahren. Er hat auch Musicals, Revuen, eine Oper und elf Bücher zu verschiedenen Themen wie Religion, Politik, Fußball, Urlaub und Zeitnutzung geschrieben. Das hat ihm ein großes Publikum, viel Lob, viele Preise und ein wenig Schimpfwörter eingebracht. Er schreibt oft über Dinge, die er nicht so gut kennt. Dies ist das erste Mal, dass er über etwas schreibt, das er so gar nicht versteht. Der Skandinavist Wolfgang Butt lehrte an verschiedenen Hochschulen, bevor er sich ausschließlich dem Übersetzen widmete. Einem großen Leserkreis bekannt ist er als Übersetzer von Henning Mankell und Per Olov Enquist.

Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 10.10.2019

Der Junge muss in die Stadt

Are Kalvø mag das Draußensein nicht, behauptet er. Deshalb hat der Norweger ein Buch darüber geschrieben. Doch es ist wie so oft bei Comedy-Texten, die in Buchform gedehnt werden: Die Pointen mögen lustig sein, doch verpackt in lange Kapitel, zünden sie nicht. Kalvø, Komiker und Satiriker, ist in den Bergen Norwegens aufgewachsen. Als Erwachsener zog er in die Stadt und stellt mit den Jahren fest, dass seine Freunde wieder in die Berge gehen, er hat sie "an die Natur verloren". Um das zu verstehen, will er ebenfalls in die Natur, und natürlich beginnt das mit einer umständlichen Einkaufstour in Outdoor-Läden. Darauf folgen Touren, die er ausführlich beschreibt. Ja, es gibt unterhaltsame Passagen. Ein Vorteil der Stadt sei, so der Autor, dass einem dort "ein etwas finster dreinblickender deutscher Lehrer in Thermowäsche erspart bleibt". Und er schreibt über die unterschiedlichen Lebensweisen: "Stadtmenschen gehen in die Natur, um innere Ruhe zu finden. Landmenschen gehen in die Natur, um etwas zu schießen." Auch gut beobachtet. So wie er Gründe dafür findet, warum Menschen rausgehen. Es gehe um Fitness, Heroisches, Religiöses und auch um eskapistische Motive. Alles richtig. Aber warum sich darüber so mokieren? In Norwegen ist das Buch ein Riesenerfolg, vielleicht begreift man es dort als Tabubruch, schließlich gilt Friluftsliv, das Draußensein, quasi als Menschenrecht oder gar heimliche Staatsreligion. Bei all dem Ironiezwang schleichen sich plumpe Scherze ein. Nun wissen wir seit Kurt Tucholsky, dass die Satire alles darf. Bis auf eines, möchte man hinzufügen: langweiligen.

bär.

"Frei. Luft. Hölle. Mein Selbstversuch, den Outdoor-Wahnsinn lieben zu lernen" von Are Kalvø. Dumont Reiseverlag, Ostfildern 2019. 336 Seiten. Broschiert. 14,95 Euro.

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