Freiheit ist das leitende Paradigma der Moderne, sowohl im privaten Leben einzelner Menschen als auch für die Gestaltung von Politik, Gesellschaft und gesellschaftlichen Gruppen. Doch was heißt es eigentlich, frei zu leben? Bedeutet es einfach, frei von äußeren Zwängen entscheiden zu können - jedenfalls solange nicht die Freiheit Anderer beeinträchtigt wird? Oder ist diese äußere Freiheit nur die Leerform für jene innere Freiheit, die ein erfülltes, durch alle Höhen und Tiefen hindurch zufriedenes Leben ausmacht? Auf dem Hintergrund biblischer Impulse und der Geschichte der abendländischen Ethik versucht das Buch, die grundlegenden Kategorien des ethischen Freiheitsdiskurses zu rekonstruieren: Die Handlung als Ausdruck verantworteter Freiheit; Normen als Möglichkeitsbedingungen der Freiheit; Tugenden als Modelle gelebter Freiheit; das Gewissen als unvertretbare Letztinstanz der Freiheit; das Theorem der Grundentscheidung, durch das Freiheit als Prozess profiliert wird. Dabei folgt der Autor einem existenzialethischen Ansatz, wie ihn zuerst Karl Rahner vorgeschlagen hat: Es geht darum, wie der Mensch durch sein Handeln seine einzigartige Identität finden und verwirklichen kann, die ihm von einem Gott zugedacht ist, der ihn beim Namen gerufen hat.