Als einer der allerersten Photojournalisten für das Magazin LIFE berichtete John Phillips in den Tagen von Edward VIII. und Mrs. Simpson aus London, beobachtete die Geburt des Jet-Sets an der Französischen Riviera und dokumentierte die Besetzung von Österreich und Osteuropa durch Hitlers Truppen: all dies, bevor er vierzig Jahre alt war. Phillips reiste anschließend nach Argentinien und Brasilien, um dann die USA zu besuchen - damals ein Land, das sich auf den Kriegseintritt vorbereitete. Er war 1943 Mitglied der ersten amerikanischen Öl-Mission nach Saudi-Arabien; im selben Jahr wurde er unter Geheimhaltung nach Teheran geflogen, wo er das historische Bild von Rossevelt, Churchill und Stalin machte. 1944 führten ihn seine Wege hinter die feindlichen Linien in Jugoslawien, und er photographierte Tito und seine Partisanen. Nach Kriegsende besuchte er die Ruinen von Osteuropa und war Zeuge, wie sich der sowjetische Einfluß rasch vergrößerte. Mit Durchblick und Innensicht zeigte er den Niedergang der britischen Kolonialmacht im Nahen Osten und berichtete vom aufkommenden israelisch-arabischen Konflikt. 1948 war er vor Ort, als das alte Jüdische Viertel in Jerusalem brannte und der neue Staat Israel geboren wurde. John Phillips kam in Algerien zur Welt - 1959 kehrte er während des Unabhängigkeitskampfes für einen Besuch dorthin zurück. Er beschäftigte sich in Wort und Bild mit der Wiederauferstehung der westeuropäischen Länder wie Frankreich, Italien und England, wo die sozialen Regeln des alten Europa nicht mehr zu gelten schienen und neue ökonomische und politische Mächte sich durchzusetzen begannen.