Die Gemeinderäte (Dekurionen) in den römischen Stadtgemeinden bildeten in der Spätantike einerseits das oberste Leitungsgremium einer Stadt, andererseits waren sie zu zahlreichen Diensten für das Gemeinwesen verpflichtet. Im Laufe der Zeit waren aber aufgrund der wirtschaftlichen Situation immer weniger Menschen bereit, das Dekurionenamt zu übernehmen, und immer mehr Dekurionen strebten danach, ihr Amt aufzugeben. Dies suchte der spätrömische Gesetzgeber durch eine Vielzahl von Gesetzen zu verhindern, die die Freiheit der Dekurionen in vielfältiger Hinsicht einschränkten. Diese Arbeit untersucht, welchen Freiheitsbeschränkungen die Dekurionen in der Spätantike unterlagen. Sie beleuchtet, welche Ursachen die Kaiser zu ihrer restriktiven Gesetzgebung bewogen, welche Folgen diese für die Betroffenen hatte und wie sie in die spätantike Gesetzgebung eingeordnet werden kann. Auch versucht sie eine Antwort auf die Frage zu geben, ob die Situation der Dekurionen als Zustand zwischen Freiheit und Unfreiheit bezeichnet werden kann.