Das Cover finde ich ganz nett. Nichts, was mir ewig im Gedächtnis bleiben wird, aber deutlich besser als viele andere Cover in dem Genre.
Der Schreibstil von Andreas Eschbach hat mir leider weniger gut gefallen. Er ist einfach gehalten und lässt sich relativ flüssig lesen, allerdings ist der
Erzählstil sehr einschläfernd, sodass selbst traumatische oder spannende Ereignisse keinerlei Emotionen in…mehrDas Cover finde ich ganz nett. Nichts, was mir ewig im Gedächtnis bleiben wird, aber deutlich besser als viele andere Cover in dem Genre.
Der Schreibstil von Andreas Eschbach hat mir leider weniger gut gefallen. Er ist einfach gehalten und lässt sich relativ flüssig lesen, allerdings ist der Erzählstil sehr einschläfernd, sodass selbst traumatische oder spannende Ereignisse keinerlei Emotionen in mir hervorgerufen haben.
Die Grundidee mit dem Freiheitsgeld finde ich sehr interessant, recht gut durchdacht und vor allem gar nicht mal so abwegig. Die Umsetzung hat mir hingegen überhaupt nicht gefallen, da sich der Autor in seitenlangen Erklärungen verliert und endlos lange einfach gar nichts passiert. Die Handlung zieht sich wie Kaugummi, wodurch ich oft mit dem Gedanken gespielt habe, einfach ein paar Seiten zu überblättern. Das Traurige dabei ist, dass ich nichts Relevantes verpasst hätte, da die Geschichte die meiste Zeit über im langweiligen Tempo vor sich hin plätschert.
Zudem spürt man leider auf fast jeder Seite Eschbachs Voreingenommenheit gegenüber dem Konzept eines bedingungslosen Grundeinkommens. Während es sich die Elite in abgeschotteten Anlagen gut gehen lässt, lebt die breite Masse, die mit TV-Shows ruhiggestellt und rund um die Uhr vom Staat überwacht wird, in ihren kleinen Wohnungen vor sich hin.
Dafür, dass der Roman 40 Jahre in der Zukunft spielt, gibt es sehr viele Parallelen zu unserem derzeitigen Leben. Die Menschen sitzen vor der Glotze, fahren mit dem Bus von A nach B, telefonieren, notieren sich wichtige Dinge auf einem Zettel usw. Da wäre auf jeden Fall mehr drin gewesen.
Die Charaktere hätten hier einiges rausreißen können - haben sie aber leider nicht. Stattdessen gab es flache Figuren, noch flachere Dialoge und ausufernde Beschreibungen, die keinen Mehrwert geboten haben. Vor allem Ahmad Müller und dessen Freundin sind mir dabei gehörig auf die Nerven gegangen. Ich habe selten über eine so dämliche und toxische Beziehung gelesen. Die beiden haben einander wirklich verdient.
Erst im letzten Viertel der Story kommt etwas Spannung auf - für mich leider viel zu spät.
Der Schluss hat dem Ganzen dann aber noch die Krone aufgesetzt. Was hat sich der Autor dabei nur gedacht?
Das Ende war hastig, klischeehaft und hat sämtlichen Verschwörungstheoretikern in die Hände gespielt. Da ich nicht spoilern möchte, werde ich nicht näher auf die Auflösung eingehen. Nur so viel sei gesagt: der Abschluss war genauso enttäuschend wie der Rest der Geschichte.
Fazit:
"Freiheitsgeld" bietet eine interessante Ausgangslage für einen spannenden und nachdenklich machenden Roman, doch leider hat Andreas Eschbach nichts aus dieser tollen Idee gemacht. Zwar sind gute Ansätze zu finden, der Rest geht jedoch in einer langatmigen Handlung mit blassen Charakteren unter, die keinen Raum für überraschende Wendungen bieten. Von mir gibt es aus diesem Grund leider keine Empfehlung.
2/5 Sterne