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Wie definieren die Bürger für sich die Freiheit? Ist Ihnen Selbstbestimmung wichtiger als soziale Gleichheit oder überwiegt das Sicherheitsbedürfnis? Was erwarten sie vom Staat? Soll er sich heraushalten oder sich stärker kümmern? Soll er neue Verbote einführen oder alte lockern? Und: Wie berichten vergleichend dazu die Medien? Auf diese und weitere Fragen zum Verhältnis der Deutschen zur Freiheit gibt der Freiheitsindex empirisch fundierte Antworten. Mit ihm liegt ein Instrument vor, das jährlich die Wertschätzung der Freiheit in der Bundesrepublik Deutschland mit wissenschaftlichen Methoden…mehr

Produktbeschreibung
Wie definieren die Bürger für sich die Freiheit? Ist Ihnen Selbstbestimmung wichtiger als soziale Gleichheit oder überwiegt das Sicherheitsbedürfnis? Was erwarten sie vom Staat? Soll er sich heraushalten oder sich stärker kümmern? Soll er neue Verbote einführen oder alte lockern? Und: Wie berichten vergleichend dazu die Medien? Auf diese und weitere Fragen zum Verhältnis der Deutschen zur Freiheit gibt der Freiheitsindex empirisch fundierte Antworten. Mit ihm liegt ein Instrument vor, das jährlich die Wertschätzung der Freiheit in der Bundesrepublik Deutschland mit wissenschaftlichen Methoden zuverlässig und nachprüfbar misst. Auf einer Skala, die sich von - 50 bis +50 erstreckt, befindet sich der für 2013 ermittelte Zahlenwert des Freiheitsindexes bei -2,7, das heißt: Freiheit ist damit gegenüber konkurrierenden Werten wie Gleichheit, Gerechtigkeit oder Sicherheit im Hintertreffen. Außerdem belegen die Ergebnisse zum diesjährigen Schwerpunktthema Europa, die in diesem Band neben den Resultaten der Konferenz »Ist Europa noch zu retten?« dokumentiert sind, dass die Bevölkerung in ihrer Meinung zu Europa eine »stabile Ambivalenz« aufweist. Auch als E-Book: www.humanities-online.de
Autorenporträt
Prof. Dr. Ulrike Ackermann, Sozialwissenschaftlerin, ist Professorin für Politikwissenschaft mit dem Schwerpunkt Freiheitsforschung und -lehre an der SRH Hochschule Heidelberg. Sie ist Gründerin und Direktorin des John Stuart Mill Instituts für Freiheitsforschung an der SRH Hochschule.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 19.05.2014

Für und Wider die EU
Meinungsumfragen zeigen ein gespaltenes Europabild

Dieses Büchlein mit verschiedenen Umfragen, Interpretationen und Analysen zu den Themen Freiheit, europäische Integration und EU-Institutionen ist eine interessante Lektüre, gerade zur Europawahl. Seit drei Jahren erhebt und berechnet das John Stuart Mill Institut an der SRH Hochschule Heidelberg einen "Freiheitsindex". Der Index basiert zum einen auf einer repräsentativen Allensbach-Umfrage in der Bevölkerung zur Wertschätzung von Freiheit in Konkurrenz zu Werten wie Gleichheit, Sicherheit und Gerechtigkeit. Zum anderen wertet das Mainzer Institut für Publizistik für den Index Berichte und Kommentare in Leitmedien aus, ob diese sich für weniger Regulierung oder für mehr Staatseingriffe aussprechen. Insgesamt kommt heraus, dass die Freiheit in Deutschland keinen leichten Stand hat. Das Ansehen der Marktwirtschaft ist niedrig, der Ruf nach staatlichen Verboten tendenziell hoch. In den Medien gibt es sogar mehr Forderungen nach Regulierung und Staatseingriffen als in der Bevölkerung. Der "Freiheitsindex" steht somit leicht im negativen Bereich.

Der dritte Band zum Freiheitsindex hat als Schwerpunkt das Thema Europa und Europapolitik. Thomas Petersen vom Allensbach-Institut müht sich, der deutlich gestiegenen Skepsis und dem Misstrauen gegen die EU-Institutionen doch noch positive Tendenzen abzugewinnen. Ja, es gebe eine schleichende Entfremdung der Bürger von den EU-Institutionen, der einstige Europa-Enthusiasmus sei schon lange abgekühlt, konzediert Petersen. Schon seit anderthalb Jahrzehnten wünschen sich die Bürger laut Umfragen eine langsamere Integration. Einige Seiten später kommt Petersen dann aber zu dem Schluss, dass die Auswirkungen der Euro-Schuldenkrise auf das Europabild der Deutschen "auffallend gering" seien, die Aufregung habe sich schon wieder gelegt. Just 2011, im Jahr der eskalierenden Euro-Krise, habe sich erstmals eine Mehrheit keine Rückkehr zu einer eigenen, nationalen Währung mehr gewünscht. Obwohl sich das Gesamtbild der EU ins Negative verschoben habe, sei dadurch das Profil Europas geschärft und paradoxerweise das Europabild der Deutschen sogar gestärkt geworden, meint Petersen.

Viel kritischer beurteilt die Politologin Ulrike Ackermann, Leiterin des Mill-Instituts, die Tendenz der EU-Integration. Sie fürchtet einen überregulierenden europäischen Superstaat, der die Vielfalt und den Wettbewerb der europäischen Nationen zerstöre. Die Integration sei mittlerweile für viele Politiker zum Selbstzweck geworden. Mit der schleichenden Entwicklung zu einem EU-Bundesstaat seien die Freiheit und die Demokratie gefährdet, findet Ackermann. Dass das Volk zu weiteren Integrationsschritten nicht direkt gefragt werde, kritisiert sie als anmaßenden Paternalismus der EU-Eliten.

PHILIP PLICKERT

Ulrike Ackermann (Hg.): Freiheitsindex Deutschland 2013, Humanities Online, Frankfurt 2014, 162 Seiten, 19,80 Euro

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