'Raus aus den Kinderreservaten' ist ein starkes Plädoyer für eine Pädagogik, die Kindern jene Bewegungsspielräume und Erlebnismöglichkeiten verschafft, die sie für eine gesunde Entwicklung brauchen. Das heißt speziell für Kitas, Kindern den Schritt aus dem eingezäunten Gelände zu ermöglichen und Räume in die pädagogische Arbeit einzubinden, in denen die Kinder und ihre Familien leben: ihren Sozial- und Kulturraum sowie verschiedene Naturräume. Eine solche Freilandpädagogik beinhaltet die Teilnahme am öffentlichen Leben und die Beteiligung am kommunalen Geschehen. Damit erhalten Kinder auch zusätzliche Chancen zur Stärkung wichtiger Basiskompetenzen. Der erweiterte Freiraum fördert und befriedigt die Neugier der Kinder, ihren Bewegungsdrang, ihre Begeisterungsfähigkeit und ihr Streben nach autonomem Handeln. Kinder wollen sich aktiv mit Orten und Dingen auseinandersetzen, sie lernen durch Handeln und Ausprobieren. Besonders der regelmäßige Aufenthalt in der Natur bietet den Kindern nicht nur Bewegung und frische Luft, er ermöglicht ihnen vor allem, eigene Erfahrungen zu sammeln. Je vielseitiger diese sind, umso erfolgreicher und nachhaltiger können sie lernen - etwas, worauf Hirnforscher schon lange hinweisen. Pädagogische Fachkräfte, die auf diese Weise mit Kindern arbeiten, schenken ihnen Aufmerksamkeit und Vertrauen, unterstützen sie bei ihren Erkundungen und stärken so das Selbstwertgefühl der Kinder in besonderer Weise. Die Freilandpädagogik erweitert nicht nur den Lebens-, Aktions- und Erfahrungsraum der Kinder, sondern auch den der damit befassten Erwachsenen. Auch ihr Arbeitsumfeld wird abwechslungsreicher und interessanter.
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