Die Jugendzentrumsbewegung brachte das linksalternative Milieu in die westdeutsche »Provinz«.Mit Parolen wie »Was wir wollen: Freizeit ohne Kontrollen« gingen in den 1970er Jahren Tausende Jugendliche auf die Straßen, sammelten Unterschriften und stritten sich mit Kommunalpolitikern. Ihr Ziel: vor Ort ein selbstverwaltetes Jugendzentrum einzurichten. David Templin untersucht erstmals diese westdeutsche Jugendzentrumsbewegung der 1970er und frühen 1980er Jahre. Anknüpfend an die Jugendproteste um 1968 hatten sich zu Beginn der 1970er Jahre in vielen Städten und Gemeinden Initiativgruppen Jugendlicher gebildet.Der Autor nimmt die Kritik an der Jugendpflege und ihre Vorstellungen »selbstorganisierter Räume«, ihre soziale und politische Zusammensetzung sowie die regionalen und überregionalen Netzwerke in den Blick. Zugleich beleuchtet er die Reaktionen lokaler Politiker und Stadtverwaltungen und die damit verbundenen öffentlichen Auseinandersetzungen. Mit der Einrichtung hunderter selbstverwalteter Jugendzentren breitete sich die politisierte Jugendkultur der Zeit in ländlich-kleinstädtischen wie in suburbanen Räumen der Bundesrepublik aus. Die Bewegung trug damit zur Konstituierung eines linksalternativen Milieus abseits der Großstädte entscheidend bei.
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»eine wissenschaftliche Pionierarbeit« (Peter Nowak, neues deutschland, 16.02.2016) »eine wichtige Pionierarbeit über eine heute nicht mehr allgemein bekannte soziale Bewegung« (Jens Renner, Analyse & Kritik, 16.02.2016) »ein höchst lesenswertes Standardwerk, das den Rahmen üblicher Dissertationen bei weitem sprengt« (Rüdiger Hachtmann, H-Soz-Kult, 10.03.2016) »Seine so umfang- wie facettenreiche Recherche- und Analysearbeit trägt zu einem weitergehenden Verständnis eines turbulenten Jahrzehnts politisch-kultureller Liberalisierung bei« (Jan Bönkost, Sozial. Geschichte Online, 19 (2016)) »Templin's voluminous monograph amply adds to our understanding of social movements after 1968.« (Jan Hansen, German History, 31.08.2016)