Entlang kulturwissenschaftlicher und philosophischer Erzählungen über das Eigene und das Fremde führt der Text klar und verständlich in die aktuelle Diskussion zu Rassismus und kultureller Differenz ein. Es wird gezeigt, daß kulturelle Herkunft für die individuelle Identität eine maßgebende Rolle spielt. Das Hervorheben von kulturellen Differenzen führt in der gesellschaftlichen Praxis oft zu Ausgrenzung und Nationalismus bis hin zu Rassismus, oder endet theoretisch in einem naiven Kulturrelativismus. Um dies zu verhindern, müssen erstens Klassifizierungskämpfe um kollektive Identitäten in den Kontext gesellschaftlicher Macht- und Herrschaftsverhältnisse gestellt werden. Zweitens muß kulturelle Identität nach innen als nicht homogen und nach außen als nicht abgeschlossen konzeptualisiert werden. Dagegen stehen jedoch Klassifizierungskämpfe um kollektive Identitäten und rassistische Unterscheidungsweisen, die Ausgrenzung und Diskriminierung bis hin zur physischen Vernichtung von Fremden als klassifizierte Andere zur Folge haben. In diesem Spannungsfeld werden vorsichtig Grenzlinien zwischen notwendigen Identitätskonstruktionen und ausgrenzender Identitätspolitik entworfen.