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Unter den 70 000 Flüchtlingen, die in Großbritannien vor dem Naziterror Zuflucht suchten, waren bedeutende Repräsentanten der deutschen Literatur. Richard Dove, Professor für deutsche Literatur in London, hat fünf von ihnen genauer betrachtet: den international erfolgreichen Schriftsteller Stefan Zweig, den berühmten Berliner Theaterkritiker und Essayisten Alfred Kerr, den Lyriker und Schriftsteller Max Herrmann-Neiße, den radikal pazifistischen Journalisten und Romancier Karl Otten und den Wiener Romancier und literarischen Parodisten Robert Neumann. Die fremde Sprache, die die Emigranten nur…mehr

Produktbeschreibung
Unter den 70 000 Flüchtlingen, die in Großbritannien vor dem Naziterror Zuflucht suchten, waren bedeutende Repräsentanten der deutschen Literatur. Richard Dove, Professor für deutsche Literatur in London, hat fünf von ihnen genauer betrachtet: den international erfolgreichen Schriftsteller Stefan Zweig, den berühmten Berliner Theaterkritiker und Essayisten Alfred Kerr, den Lyriker und Schriftsteller Max Herrmann-Neiße, den radikal pazifistischen Journalisten und Romancier Karl Otten und den Wiener Romancier und literarischen Parodisten Robert Neumann.
Die fremde Sprache, die die Emigranten nur allmählich (manche nie wirklich) zu beherrschen lernten, und die tief greifenden Unterschiede zwischen dem politisch-kulturellen Klima in Großbritannien und dem Kontinent waren die Hauptursachen für das ständige Gefühl des Verlorenseins. Der Autor arbeitet diese Unterschiede sehr eindrücklich heraus: den Isolationismus der Briten, ihre einseitige Bevorzugung englischsprachiger Literatur, ihre Ablehnung der experimentellen Moderne. Und schließlich ließ auch das alltägliche Umfeld, die fremde Riesenstadt London, die reservierte, als kalt empfundene Höflichkeit ihrer Einwohner, die Sehnsucht nach der verlorenen Heimat immer wieder aufbrechen und brachte ergreifende literarische Zeugnisse hervor: "Fremd ist die Stadt und leer...".
Wie die fünf Autoren unter diesen Umständen überlebten - oder daran zerbrachen, was sie schrieben, wie sie sich nach Ausbruch des Krieges am Kampf gegen den Faschismus beteiligten und wie die Überlebenden auch nach Kriegsende dem Exil nicht wirklich entkamen, das hat der Verfasser zu einer materialreichen, interessanten und einfühlsamen "kollektiven Biographie" verwoben, die man mit Spannung liest und nicht ohne Erschütterung aus der Hand legt.
Autorenporträt
Richard Dove ist Professor für deutsche Literatur an der University of Greenwich (London). Zur Literatur der deutschen Emigranten in London veröffentlichte er zahlreiche Arbeiten, unter anderem die erste englische Monographie über Ernst Toller (He was a German. A biography of Ernst Toller, London 1990), und gab bisher unveröffentlichte Werke deutschsprachiger Autoren der Exilzeit heraus. Er gehört zu den Gründern des Forschungszentrums für deutsche und österreichische Exilstudien am Institute of Germanic Studies in London.