In der Geschichte der Ostsee und ihrer Anrainerländer gab es in alteuropäischer Zeit immer wieder den Fall, dass aufgrund dynastischer Krisen landesfremde Fürsten auf den Thron gerufen wurden. Dies beinhaltete sowohl eine räumliche und kulturelle Umstellung für den neuen Herrscher wie auch die kommunikative Anpassung an das fremde Herrschaftssystem. Gleichzeitig mussten sich die einheimischen Eliten in Hof- und Landesverwaltung auf den "Neuling" einstellen. In diesem Band wird die Frage verfolgt, wie sich die fremden Herrscher am neuen Ort zurechtfanden, ob und wie ihnen die politische und soziale Verständigung mit den Eliten ihrer neuen Länder gelang und welcher "Netzwerke" (Verwandtschaft, alte und neue Räte, Hofparteien etc.) sie sich bedienten. Woran konnten sich eventuelle Konflikte entzünden? Wie waren die personellen Brücken zur alten Heimat, wie stark war der engere Hof geprägt von "heimatlichem" Hofpersonal? Dies wird für vier ausgewählte "fremde" Herrscher im Ostseeraumzwischen dem 15. und 18. Jahrhundert untersucht.