Figurenrede, Redewiedergabe und Zitat sind literarische Gestaltungsmittel, die unter dem tatsächlichen oder vorgeblichen Rückgriff auf Äußerungen eines "anderen" funktionieren. Ihr Einsatz differenziert im Text zwei Redesituationen und verlagert die Verantwortung für das Gesagte vom aktuellen auf den fremden Sprecher. Dessen Rede ist durch ihre Wiederholung im neuen Kontext von der "eigenen" des aktuellen Textes zugleich aber auch nie vollkommen zu scheiden. Die in diesem Band versammelten Beiträge beschäftigen sich mit den Implikationen der so entstehenden Ambivalenz und mit den literarischen…mehr
Figurenrede, Redewiedergabe und Zitat sind literarische Gestaltungsmittel, die unter dem tatsächlichen oder vorgeblichen Rückgriff auf Äußerungen eines "anderen" funktionieren. Ihr Einsatz differenziert im Text zwei Redesituationen und verlagert die Verantwortung für das Gesagte vom aktuellen auf den fremden Sprecher. Dessen Rede ist durch ihre Wiederholung im neuen Kontext von der "eigenen" des aktuellen Textes zugleich aber auch nie vollkommen zu scheiden. Die in diesem Band versammelten Beiträge beschäftigen sich mit den Implikationen der so entstehenden Ambivalenz und mit den literarischen Gestaltungsspielräumen, die sie in antiker Prosa eröffnet. Im Mittelpunkt stehen dabei das Zitat und die Aspekte seiner Beschreibung wie Quellenbezug, Wiedergabegenauigkeit und Markierungsstrategien.
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Autorenporträt
Ute Tischer, geboren 1973; 2004 Promotion in Leipzig; seit 2002 Wissenschaftliche Mitarbeiterin in Potsdam; seit 2008 Arbeit an einem Habilitationsprojekt zum «Zitat in der römischen Literatur». Alexandra Binternagel, geboren 1975; 2007 Promotion in Potsdam zum Thema «Lobreden, Anekdoten, Zitate - Argumentationstaktiken in der Verteidigungsrede des Apuleius».
Inhaltsangabe
Inhalt: Ute Tischer/Alexandra Binternagel: Einleitung: Fremde Rede - Eigene Rede - Gesina Volkmann: Deixis und epistemische Relativierung. Origounterscheidende Mittel zur Kennzeichnung fremder Rede - Dennis Pausch: «Und seine Worte waren ungefähr die folgenden: ...» Reden in der antiken Geschichtsschreibung zwischen Verwendung und Problematisierung - Alexandra Binternagel: Urgetur confessione sua. Sermocinatio in Ciceros Verrinen - Otta Wenskus: Prognosegenauigkeit und Imagepflege. Die hippokratische Schrift Prorrhetikos II und Galens De praecognitione - Ute Tischer: Aspekte des Zitats. Überlegungen zur Anwendung eines modernen Konzepts auf antike lateinische Texte - Anja Behrendt: Die Markierung von Zitaten in Theorie und Praxis am Beispiel von Cicero, fam. 13,15 - Meike Rühl: Sed quid ago? Paene orationem in epistulam inclusi. Das Selbstzitat in Ciceros Briefen - Susanne Gatzemeier: Lukrezzitat und -paraphrase bei Laktanz - Stefan Freund: Graeca ponemus. Zur Verwendung griechischer Zitate in der frühen christlichen Latinität - Markus Mülke: Aliqua commutans? Zum paulinischen Zitat der athenischen Altarinschrift und seiner frühchristlichen Rezeption.
Inhalt: Ute Tischer/Alexandra Binternagel: Einleitung: Fremde Rede - Eigene Rede - Gesina Volkmann: Deixis und epistemische Relativierung. Origounterscheidende Mittel zur Kennzeichnung fremder Rede - Dennis Pausch: «Und seine Worte waren ungefähr die folgenden: ...» Reden in der antiken Geschichtsschreibung zwischen Verwendung und Problematisierung - Alexandra Binternagel: Urgetur confessione sua. Sermocinatio in Ciceros Verrinen - Otta Wenskus: Prognosegenauigkeit und Imagepflege. Die hippokratische Schrift Prorrhetikos II und Galens De praecognitione - Ute Tischer: Aspekte des Zitats. Überlegungen zur Anwendung eines modernen Konzepts auf antike lateinische Texte - Anja Behrendt: Die Markierung von Zitaten in Theorie und Praxis am Beispiel von Cicero, fam. 13,15 - Meike Rühl: Sed quid ago? Paene orationem in epistulam inclusi. Das Selbstzitat in Ciceros Briefen - Susanne Gatzemeier: Lukrezzitat und -paraphrase bei Laktanz - Stefan Freund: Graeca ponemus. Zur Verwendung griechischer Zitate in der frühen christlichen Latinität - Markus Mülke: Aliqua commutans? Zum paulinischen Zitat der athenischen Altarinschrift und seiner frühchristlichen Rezeption.
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