Mehrsprachigkeit als Ausdruck von Sprachkontakt ist ein klassisches literarisches Stilmittel. Eines von vielen Beispielen dafür ist Charlotte Brontës Roman Villette (1853). Im englischen Originaltext finden sich unzählige französischsprachige Elemente. Die Translationswissenschaft hat das Phänomen fremdsprachiger Passagen im Ausgangstext bislang kaum erforscht. Hanna Reininger untersucht nun Rolle und Bedeutung fremder Sprachen in Brontës literarischem Original. Darüber hinaus analysiert und bewertet sie den Umgang damit in zwei ausgewählten Übersetzungen - eine davon ins Deutsche, die andere ins Französische. Der Sonderfall der im Ausgangstext enthaltenen zielsprachlichen Elemente steht dabei im Mittelpunkt. Reiningers Ergebnisse überraschen und regen dazu an, die gängige Übersetzungsstrategie der Kursivsetzung kritisch zu hinterfragen. Die Autorin diskutiert alternative Strategien, die eine im Sinne des Lesepublikums adäquatere Lösung des Problems versprechen.