Der "orientalische Familientyrann", die "fügsame Dritte-Welt-Frau" oder der "exotisch-erotische" afrikanische Mann zählen zu jenen Fremdenfantasien, die in den Diskursen der Medien, der Politik aber auch des Alltags ihren festen Platz habe. Nur selten werden solche essentialistischen Darstellungen hinterfragt. Wie aber werden sie von Menschen interpretiert, die mit "Fremden" in einem Naheverhältnis leben einheimische Angehörige interkultureller Partnerbeziehungen und Familien? Die Autorin Gertrud Schmutzer geht davon aus,dass diese in Österreich wachsende Bevölkerungsgruppe aufgrund der Authentizität ihres interkulturellen Erfahrungswissens besonders befähigt ist, sich derartigen Fantasiebildern argumentativ zu widersetzen. Vor dem Hintergrund ihrer eigenen Erfahrungen und Beobachtungen in ihren interkulturellen Beziehungen sowie im familiären Umfeld im Herkunftsland ihrer PartnerInnen erläutern die österreichischen InterviewpartnerInnen, was sie der gängigen Sicht auf "fremde" Männer und Frauen entgegenzuhalten haben.