James Lee Burke
Broschiertes Buch
Fremdes Land / Weldon Holland Bd.1
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Eine Ode an den großen amerikanischen Traum
Texas im Jahr 1934: Weldon Holland fristet in der ländlichen Ödnis ein perspektivloses Dasein. Einzig das Gangsterpärchen Bonnie und Clyde, das nach einem Bankraub auf dem Grundstück campiert, durchbricht die Monotonie. Zehn Jahre später überlebt Weldon als Leutnant nur knapp die Ardennenoffensive und rettet die jüdische Kriegsgefangene Rosita Lowenstein vor dem Tod. Zurück in Texas steigt er ins boomende Ölgeschäft ein, wo er bald in ein gefährliches Spiel aus Intrigen, Korruption und Machtstreben verwickelt wird.
Texas im Jahr 1934: Weldon Holland fristet in der ländlichen Ödnis ein perspektivloses Dasein. Einzig das Gangsterpärchen Bonnie und Clyde, das nach einem Bankraub auf dem Grundstück campiert, durchbricht die Monotonie. Zehn Jahre später überlebt Weldon als Leutnant nur knapp die Ardennenoffensive und rettet die jüdische Kriegsgefangene Rosita Lowenstein vor dem Tod. Zurück in Texas steigt er ins boomende Ölgeschäft ein, wo er bald in ein gefährliches Spiel aus Intrigen, Korruption und Machtstreben verwickelt wird.
James Lee Burke, 1936 in Louisiana geboren, wurde bereits Ende der Sechzigerjahre von der Literaturkritik als neue Stimme aus dem Süden gefeiert. Nach drei erfolgreichen Romanen wandte er sich Mitte der Achtzigerjahre dem Kriminalroman zu, in dem er die unvergleichliche Atmosphäre von New Orleans mit packenden Storys verband. Burke wurde als einer von wenigen Autoren dreimal mit dem Edgar-Allan-Poe-Preis für den besten Kriminalroman des Jahres ausgezeichnet, zuletzt 2024 für 'Im Süden'. 2015 erhielt er für 'Regengötter' den Deutschen Krimi Preis. Er lebt in Missoula, Montana.
Produktdetails
- Weldon Holland Bd.1
- Verlag: Heyne
- Originaltitel: Wayfaring Stranger
- Seitenzahl: 576
- Erscheinungstermin: 9. Mai 2016
- Deutsch
- Abmessung: 207mm x 137mm x 46mm
- Gewicht: 648g
- ISBN-13: 9783453270152
- ISBN-10: 3453270150
- Artikelnr.: 44123908
Herstellerkennzeichnung
Heyne Verlag
Neumarkter Str. 28
81673 München
produktsicherheit@penguinrandomhouse.de
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
James Lee Burke schätzt Peter Körte wegen seiner treffenden Milieuschilderungen aus Louisiana. Im neuen Roman kommt Louisiana aber nicht vor, und Körte fremdelt. Die 1934 spielende Handlung nimmt ihn mit nach Texas, nach Europa zur Zeit des Zweiten Weltkriegs und zur Errettung einer spanischen Jüdin, dann weiter nach Marseille und schließlich zurück nach Texas, wo der Held ins Ölgeschäft einsteigt. Allzu ausschweifend für Körte. Und die Figurenkonstellation und der Plot erscheinen ihm arg konstruiert.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Niemand erweckt seine Schauplätze so gut zum Leben wie James Lee Burke, und niemand beschreibt emotionale Konflikte so gut wie er.« Elizabeth George
+++Spiegelbild der amerikanischen Gesellschaft+++
„Sie können uns umbringen, aber sie werden uns nicht zu anderen Menschen machen.“ Mit seinem brandneuen Buch „Fremdes Land“ lässt Burke das reine Krimigenre weit hinter sich und holt aus zum großen …
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+++Spiegelbild der amerikanischen Gesellschaft+++
„Sie können uns umbringen, aber sie werden uns nicht zu anderen Menschen machen.“ Mit seinem brandneuen Buch „Fremdes Land“ lässt Burke das reine Krimigenre weit hinter sich und holt aus zum großen amerikanischen Roman. Im Mittelpunkt steht Weldon Holland - Burke hat den verschiedenen Mitgliedern der Familie Holland bisher neun Bücher gewidmet -, der als Jugendlicher eine außergewöhnliche Begegnung mit dem berüchtigten Outlaw-Pärchen Bonnie und Clyde hatte, im Zweiten Weltkrieg als Soldat in einem befreiten KZ seine zukünftige Frau unter den Insassinnen findet und nach Kriegsende eine aufstrebende Firma gründet, die im Ölboom Pipelines produziert - und zwar Bessere und Billigere als die Konkurrenz. Dadurch geraten Weldon und sein Geschäftspartner Hershel ins Visier von Unternehmen aus der Ölbranche, denen unabhängige Firmen ein Dorn im Auge sind, vor allem, wenn sie erfolgreich sind. Burke erzählt dies mit anfänglich zurückhaltender und feinsinniger Spannung, die sich zum Ende hin enorm verdichtet. Letztendlich erschafft er ein Spiegelbild der amerikanischen Gesellschaft in den 1930er- und 1940er-Jahren und gibt eine klare Antwort darauf, wie weit ein moralisch durch und durch integrer Mann geht, wenn das Leben seiner Frau bedroht ist.
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„Fremdes Land“ ist ein texanisches Epos, in dessen Zentrum ein Mann mit reinem Herzen steht, Weldon Avery Holland. Gewidmet ist dieses Buch Weldon Benbow „Buddy“ Mallette, Burkes Cousin, dessen Lebensgeschichte die Inspiration für die Hauptfigur lieferte, wie der Autor …
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„Fremdes Land“ ist ein texanisches Epos, in dessen Zentrum ein Mann mit reinem Herzen steht, Weldon Avery Holland. Gewidmet ist dieses Buch Weldon Benbow „Buddy“ Mallette, Burkes Cousin, dessen Lebensgeschichte die Inspiration für die Hauptfigur lieferte, wie der Autor in einem Interview bemerkte.
Es ist die Zeit der Weltwirtschaftskrise, und Weldon Avery Holland lebt mit seiner mental instabilen Mutter bei seinem Großvater, einem harten Knochen und früheren Texas Ranger, der für die Verhaftung des Outlaws John Wesley Hardin verantwortlich zeichnet. Der Landstrich wird zwar immer wieder von Sandstürmen heimgesucht wird, aber sie haben ihr Auskommen. Für den Heranwachsenden verlaufen die Tage monoton, die Perspektiven sind rar. Das tägliche Einerlei wird lediglich einmal durch einen Zwischenstopp des Gangsterpärchens Bonnie Elizabeth Parker und Clyde Chestnut Barrow unterbrochen. Die pubertären Schwärmereien und die Faszination des Jungen für die Gangsterbraut Bonnie werden ihn über die Jahre begleiten.
Zehn Jahre später, nach einem Studienabschluss an der Texas A&M, ist Weldon auf Seiten der Amerikaner an der Ardennenoffensive beteiligt, und seine Erlebnisse während dieser Zeit festigen seinen Begriff von Moral und Ehre. Er rettet seinen verschütteten Kameraden Hershel Pine und macht sich mit diesem auf den Weg, heraus aus den feindlichen Linien der Deutschen. In einem verlassenen Konzentrationslager der Nationalsozialisten retten sie aus den Leichenbergen die einzige Überlebende, Rosita Lowenstein, eine junge Sozialistin jüdischen Glaubens, die daraufhin mit ihnen weiterzieht. Noch ahnt Weldon Holland nicht, welchen Einfluss Hershel und Rosita auf sein weiteres Leben haben werden: Rosita wird seine Ehefrau und Hershel sein Geschäftspartner. Zurück in Texas besorgen sich die beiden das nötige Startkapital für ihre neu gegründete Firma und steigen in das boomende Ölgeschäft ein. Aber die alteingesessenen Ölbarone mögen es so gar nicht, wenn Neulinge ihre Pfade kreuzen, und dazu kommen auch immer wieder Rückschläge und falsche Entscheidungen, die die junge Firma in finanzielle Schwierigkeiten und Abhängigkeiten von dubiosen Geldgebern bringen. Nicht zu vergessen die privaten Probleme Hershels, dessen Gattin Linda Gail, ein Mädchen vom Lande mit hochfliegenden Ambitionen, rücksichtslos ihre eigenen Pläne verfolgt. Weldons Feinde wissen genau um seine Schwachstellen, und so gerät auch noch Rosita aufgrund ihres politischen Hintergrunds in das Visier der Kommunistenjäger. Und dennoch, zu keinem Zeitpunkt stellt er seine persönliche Moral in Frage…
„Fremdes Land“ ist der erste Roman Burkes, der mich mit zwiespältigen Gefühlen zurücklässt. Natürlich ist es wieder eine Geschichte von Gut und Böse, aber diesmal hat der Autor meiner Meinung nach eindeutig zu dick aufgetragen. Wenn er Rositas Schenkel als „lange goldene Karpfen“ beschreibt und den Liebesakt mit einem Sonett von Petrarca vergleicht, stellen sich mir die Nackenhaare hoch. Er zitiert Shakespeare, bezieht sich auf Homer, das Rolandslied und Chaucers „Canterbury Tales“. Und das alles nur um aufzuzeigen, dass sich der Gute gegen das Böse behaupten muss, um die Menschen zu schützen, die ihm etwas bedeuten.
Aber glücklicherweise spielt Burke in „Fremdes Land“ auch seine Stärken aus, wenn er die historischen Fakten des texanischen Ölbooms in seine Story einarbeitet. Diese Beschreibungen sind ausgesprochen bildhaft und lebendig, fangen die Stimmung und das Wesentliche dieser Periode ein und erwecken mit ihren detailreichen Zeichnungen diese besondere Zeit des Aufbruchs zum Leben. Natürlich passen auch die stimmungsvollen Landschaftsbeschreibungen und die bis ins Letzte stimmigen Charakterisierungen der Hauptfiguren perfekt zu der Story, ganz gleich, ob liebenswert und sympathisch oder nicht. Und das versöhnt am Ende dann doch noch, auch wenn mich die beiden Vorgänger des Holland-Zyklus, „Regengötter“ und „Glut und Asche“, weitaus mehr überzeugen konnten.
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