Während des amerikanischen Bürgerkrieges (1861-1865) geriet der entscheidende Teil der deutsch-amerikanischen Republikaner aufgrund der ihnen zu gemässigten Haltung Lincolns zur Sklavenbefreiung in eine zunehmende Opposition zur Regierung. Besonders die emigrierten Flüchtlinge der deutschen Revolution von 1848 - unter ihnen Carl Schurz, Friedrich Kapp, Franz Sigel, Caspar Butz und Theodor Ols- hausen - traten in Anlehnung an ihre Ideale von Einheit und Freiheit konsequent für die Verwirklichung radikal-politischer Prinzipien ein. In General John C. Fremont fand diese - bald auch von Amerikanern mitgetragene - Opposition innerhalb der Republikanischen Partei ihre Symbolfigur und stellte ihn 1864 schliesslich als eigenständigen Präsidentschaftskandidaten einer neuen Partei gegen Lincoln auf. Auf der Grundlage umfangreichen gedruckten und ungedruckten Quellen- materials wird erstmalig die politische Tätigkeit der deutsch- stämmigen Republikaner während dieses wichtigen Abschnitts der amerikanischen Geschichte sichtbar gemacht; aufgezeigt werden ihre Kontakte untereinander und zu amerikanischen Politikern, ihr Bestreben, als ethnische pressure group wichtige innenpolitische Entscheidungsprozesse zu beeinflussen sowie ihr gleichzeitiges Bemühen um Identitätsfindung im neuen Land.