Das Zungenbändchen ist eine der interessantesten, aber oft missverstandenen anatomischen Strukturen in der Mundhöhle. Bändchenanhänge und ihre Auswirkungen auf die orale Motorik und Entwicklung sind zu Themen von wachsendem Interesse in der zahnärztlichen Gemeinschaft sowie in verschiedenen Fachbereichen der Gesundheitsversorgung geworden. Ein aberrantes Bändchen wird mit Still- und Flaschenfütterungsschwierigkeiten bei Neugeborenen, eingeschränkter Zungenbeweglichkeit und Sprachschwierigkeiten, Zahnfehlstellungen, Zahnfleischrückgang, Sprache und Ästhetik in Verbindung gebracht. Es wurde auch ein Zusammenhang mit mehreren genetischen und chromosomalen Erkrankungen festgestellt. Als Zahnarzt muss man ein aberrantes Zungenbändchen richtig diagnostizieren und über ein optimales Wissen über seine Behandlung verfügen, damit eine rechtzeitige Behandlung des aberranten Zungenbändchens möglich ist.