Frerk ist weder besonders groß, noch besonders stark und sieht mit seiner üblichen Kleidung - Pullunder oder Strickjacke, immer aus feinster Wolle - aus wie eine kleine Ausgabe seines Vaters, aber all das sind doch keine Gründe ihn "Zwerg" zu rufen, nur weil sich das auf seinen Namen reimt? In
seinen Träumen besitzt Frerk einen Hund, und zwar einen RIESENGROSSEN! In der Realität hat seine…mehrFrerk ist weder besonders groß, noch besonders stark und sieht mit seiner üblichen Kleidung - Pullunder oder Strickjacke, immer aus feinster Wolle - aus wie eine kleine Ausgabe seines Vaters, aber all das sind doch keine Gründe ihn "Zwerg" zu rufen, nur weil sich das auf seinen Namen reimt? In seinen Träumen besitzt Frerk einen Hund, und zwar einen RIESENGROSSEN! In der Realität hat seine überkandidelte Mutter Tierhaarallergie, er wird in beim Völkerball in die Mädchenmannschaft gewählt, Andi Kolumpeck isst sein Pausenbrot und... er findet ein Ei!
Aber nicht irgendein Ei... in diesem Ei steckt etwas ganz drin, dass Frerk zeigt, dass auch Zwerge groß und stark sein und ihre Interessen durchboxen können und das Anderssein nichts Schlechtes ist.
Pullunder, Strickjacke und kleingeschnibbelte Obst-Müsli-Kacke ade! Kommando brät!
In "Frerk, du Zwerg" erzählt Finn-Ole Heinrich eine irrwitzige und doch so wahre Geschichte von in der Schule unterdrückten Außenseitern, von übervorsichtigen Müttern, die einen Traum auf den gewünschten Hund zerplatzen lassen, ihr Kind mit gesundem Essen, abgekochten Schlüsseln und Münzen - die Schädlinge, die SCHÄDLINGE, wo die schon überall gelegen haben können - und dem warmen Strickpullunder bemuttern, bis es einem an den Ohren rauskommt und einfach nur noch nervt, und einem gelangweilten, wortkargen Vater, der für Gespräche keine Zeit oder keine gemeinsamen Interessen findet.
Insgesamt eine kurzweilige und schalkhafte Eulenspiegelei, die nicht nur Kindern zeigt, was in ihnen steckt, wenn sie es sich nur zutrauen, sondern auch den Eltern einen Spiegel vorhält, dass man Kinder manchmal einfach machen lassen muss. Lernen kommt von Selbermachen und Kinder wachsen zu eigenen Persönlichkeiten heran und nicht zu Mama- oder Papa-Klonen.
An einigen Stellen war mir die Geschichte ein bisschen zu albern, besonders hinsichtlich der Zwergensprache, aber allein die formatfüllenden und farbig hinterlegten Schwarzweiß-Illustrationen von Rán Flygenring - die skurril und witzig Finn-Ole Heinrichs Geschichte aufgreifen - machen dieses Buch zu einem außergewöhnlichem Leseerlebnis.