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Produktdetails
  • Verlag: Sonderzahl
  • Seitenzahl: 406
  • Abmessung: 240mm
  • Gewicht: 726g
  • ISBN-13: 9783854491316
  • Artikelnr.: 24744876
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung

Hinweis

VERDRÄNGT. Wenn Sigmund Freud ihnen auf dem Trottoir entgegenkam, dann sind die guten Bürgersleut in Wien auf die andere Seite der Straße gewechselt, um den Doktor nicht grüßen zu müssen. Und so wie Freud auf der Straße geschnitten wurde, sollen auch seine Schriften von der Presse gar nicht mal ignoriert worden sein. Freud selbst war es, der diese Ansicht in die Welt setzte, und seine Biographen haben sie kurzerhand übernommen.

Wie die Studie "Freud in der Presse" belegt, haben sie sich jedoch alle geirrt. Die Auswertung von acht Zeitungen und Zeitschriften - darunter die "Neue Freie Presse", medizinische Fachzeitschriften, "Die Zeit" und "Die Fackel" - hat ergeben, dass die Psychoanalyse nicht nur erörtert wurde, sondern auch die Sprache prägte. Gerade die bürgerliche Presse, schreiben die Autorinnen, sei voll von "Begriffen und/oder Gedankengängen, die eindeutig der Psychoanalyse entstammen, ohne dass diese selbst beim Namen genannt würde". Wie es nur kommen mag, dass die zeitgenössische österreichische Freud-Rezeption so nachhaltig verdrängt worden ist? (Marina Tichy, Sylvia Zwettler-Otte: "Freud in der Presse". Rezeption Sigmund Freuds und der Psychoanalyse in Österreich 1895-1938. Sonderzahl Verlagsgesellschaft, Wien 1999. 406 S., geb., 68,- DM.)

F.A.Z.

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