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Eine wissenschaftliche Sensation zu Freuds 150. Geburtstag!
"Die Tür öffnet sich. Freud steht da, nicht imponierend, wartend. Er streckt die Hand nicht zum Gruß. Rechtswinklig gebeugt nach unten 'bietet' sich die Hand zum Gruß der einen Möglichkeit, meine Hand in die seine zu schieben. Und da liegt man schon, von der begrüßend abgewinkelten Hand nun auf die Couch verwiesen - es gibt keinen anderen Weg. Er bleibt zurück, und man weiß, er sitzt und ich liege. Sonst ist zu sagen nichts, und ich hab zu sagen viel." (Ernst Blum, Rückblick und Ausblick)

Produktbeschreibung
Eine wissenschaftliche Sensation zu Freuds 150. Geburtstag!
"Die Tür öffnet sich. Freud steht da, nicht imponierend, wartend. Er streckt die Hand nicht zum Gruß. Rechtswinklig gebeugt nach unten 'bietet' sich die Hand zum Gruß der einen Möglichkeit, meine Hand in die seine zu schieben. Und da liegt man schon, von der begrüßend abgewinkelten Hand nun auf die Couch verwiesen - es gibt keinen anderen Weg. Er bleibt zurück, und man weiß, er sitzt und ich liege. Sonst ist zu sagen nichts, und ich hab zu sagen viel." (Ernst Blum, Rückblick und Ausblick)
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 14.11.2007

Freud auf der Couch

Das bislang unveröffentlichte Protokoll einer Psychoanalyse, die der Schweizer Analytiker Ernst Blum bei Freud durchgeführt hatte, ist inzwischen nachlesbar. Manfred Pohlen, emeritierter Direktor der Klinik für Psychotherapie der Philipps-Universität Marburg, hat die Aufzeichnungen Ernst Blums, 35 Jahre nachdem er sie treuhänderisch in Empfang nahm, der Öffentlichkeit übergeben und damit die psychoanalytische Arbeitsweise Freuds so authentisch dokumentiert, wie dies bisher nicht möglich war. Zwar gibt es zahlreiche Berichte über Freuds klinische Arbeit, vor allem natürlich seine eigenen Fallgeschichten, aber das sind großartige Novellen, deren Entstehungsbedingungen und behandlungstechnische Modalitäten unkenntlich sind. Es gibt auch lesenswerte Berichte von Analysanden Freuds, die von einem unorthodoxen, "unfreudianischen" Freud berichten. In Pohlens Buch aber ist die viermonatige Psychoanalyse Blums (von März bis Juni 1922 mit 75 Stunden) bei Freud auf mehrfache Weise dokumentiert: in den durch Pohlen veranlassten Übersetzungen der stenographischen, unmittelbar nach den Sitzungen angefertigten originalen Sitzungsprotokolle Blums, den durch Blum selbst für Pohlen angefertigten Protokollen, den Auszügen aus einem zehntägigen mit Tonband protokollierten Dialog zwischen Blum und Pohlen aus dem Jahr 1973 und schließlich in einer Kommentierung Blums 50 Jahre nach der Analyse, die als Begleittext den übersetzten stenographischen Sitzungsprotokollen hinzugefügt ist. Blum beschreibt Freud als aufmerksamen Zuhörer und verlässlichen, wohlwollenden Wegbegleiter, der sich nie in Blums Einfälle und Deutungen hineindrängte. Freud, so Blum, hat sich als Medium angeboten und sich nicht als Interpretator in den Mittelpunkt gestellt. Wahrhaft aufregend ist aber, dass wir Leser zum ersten Mal Freud in den Protokollen quasi sprechen hören können. (Manfred Pohlen: "Freuds Analyse". Die Sitzungsprotokolle Ernst Blums. Rowohlt Verlag, Reinbek 2006. 398 S., Faksimiles, geb., 22,90 [Euro].) spei

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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Als "interessantes Dokument" empfiehlt Volker Breidecker die in den zwanziger Jahren entstandenen Sitzungsprotokolle Sigmund Freuds, die dessen Schüler Ernst Blum angefertigt hatte. Der Analytiker entpuppe sich hier entgegen mancher Klischees als gewissenhafter Zuhörer, der die sokratische Hebammenkunst, die Mäeutik, beherrsche. Allerdings hätte es der Rezensent begrüßt, wenn Manfred Pohlen im editorischen Kommentar darauf verzichtet hätte, wieder einmal in "anklägerischem Pathos" die "wahre Freudsche Offenbarung" zu erforschen.

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