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In dichten Szenen und menschlich anrührend erzählt Eva Gesine Baur von Freuds Leben in Wien. Sie sucht die Orte auf, die für Freud bedeutsam waren, und durchwandert die Stadt auf seinen Spuren. Dann führt der Weg hinaus in die Heurigenidylle von Pötzleinsdorf, zu den eleganten Künstlerwohnhäusern an der Hohen Warte, zur Sternwarte der Universität in der Türkenschanzstraße, auf den Alten Israelitischen Friedhof und hinauf zur Himmelstraße, von wo der Blick sich weit öffnet auf jene Stadt, die Freud als sterbenskranker Greis in letzter Minute verlassen mußte, um nicht in die Fänge der…mehr

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Produktbeschreibung
In dichten Szenen und menschlich anrührend erzählt Eva Gesine Baur von Freuds Leben in Wien. Sie sucht die Orte auf, die für Freud bedeutsam waren, und durchwandert die Stadt auf seinen Spuren. Dann führt der Weg hinaus in die Heurigenidylle von Pötzleinsdorf, zu den eleganten Künstlerwohnhäusern an der Hohen Warte, zur Sternwarte der Universität in der Türkenschanzstraße, auf den Alten Israelitischen Friedhof und hinauf zur Himmelstraße, von wo der Blick sich weit öffnet auf jene Stadt, die Freud als sterbenskranker Greis in letzter Minute verlassen mußte, um nicht in die Fänge der Nationalsozialisten zu geraten. Sigmund Freud verband mit der Stadt, in der er fast sein ganzes Leben zubrachte, eine Art Haßliebe. "Die Stadt Wien hat alles, was in ihrer Macht liegt, getan, um keinerlei Anteil an der Entwicklung der Psychoanalyse zu nehmen", notierte er desillusioniert. Längst ist Wien jedoch Ziel all derer, die auf den Spuren des Mannes gehen wollen, der beträchtlich zum Ruhm der Stadt beigetragen hat. Wer Freud in Wien sucht, pilgert in die Berggasse 19, wo er siebenundvierzig Jahre lang gelebt und praktiziert hat und wo eine faszinierende Dauerausstellung an ihn erinnert. Doch Freud lebt in der ganzen Stadt, und vieles erinnert an ihn. Eva Gesine Baur macht sich in diesem Buch auf die Suche. Sie führt ihre Leser durch Kaffeehäuser und Grandhotels, Straßen und Gassen, Parks und Plätze, und erzählt dabei die Geschichten, derentwegen diese Orte mit Freuds Leben zusammenhängen. Dabei kommen auch seine Zeitgenossen, Freunde und Gegner wie Karl Kraus, Lou Andreas-Salomé, Otto Weininger oder Yvette Guilbert ausführlich zu Wort. Das Buch ist ein ungewöhnlicher kulturhistorischer Reiseführer durch die Geburtsstadt der Psychoanalyse.
Autorenporträt
Die Kulturhistorikerin Dr. Eva Gesine Baur studierte Literaturwissenschaft, Psychologie, Kunstgeschichte und Musikwissenschaften. Sie hat zahlreiche Bücher über kulturgeschichtliche Themen und unter dem Namen Lea Singer mehrere Romane veröffentlicht. Seit einigen Jahren lebt und arbeitet sie in München. Bei C.H.Beck ist von ihr erschienen: "Mozarts Salzburg" (2005).
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 16.07.2008

Der Libido wegen

An keinem anderen Ort, schrieb Sigmund Freud 1914, habe der Analytiker die "feindselige Gleichgültigkeit der wissenschaftlichen und gebildeten Kreise" so zu spüren bekommen wie gerade in Wien. Wo also die Widerstände gegen sie am größten gewesen waren, dort sei die Psychoanalyse auf den Weg gebracht worden: eine Feststellung, die ein durchaus wienerisches Verhältnis zu Wien zum Ausdruck brachte, das Freud mit berühmten Zeitgenossen teilte. Zum Beispiel mit Karl Kraus, dem die Kulturhistorikerin Eva Gesine Baur in ihrem Buch das erste Kapitel einräumt. Er tritt dort als Wortmagier auf, der mit seiner rhetorischen Brillanz die nach Skandal und Bonmots gierenden Wiener in ihrer Gleichgültigkeit gegenüber den Tiefen des Freudschen Werks bestärkte. Auf diese Tiefen aber kapriziert sich die Autorin gar nicht, sondern hält sich ans Biographische und Anekdotische: an Szenen vor Wiener Hintergrund, in denen nicht nur Freud und seine Familie auftreten, sondern auch Freunde, Schüler und Gegner. Unter den Wiener Lokalitäten finden sich unumgehbare wie die Berggasse, aber auch viele weniger leicht zu erratende Orte. Die Adressen sind am Ende der Kapitel angeführt und können zur Erkundung einiger Viertel Wiens dienen. Zu diesem Zweck lassen sich auch der "Jupiterblick" des "großen Traumdeuters" und einige andere unterlaufene Abgründigkeiten übersehen. Eine "im Zungenkuss mit der Ästhetik erstarrte Welt" sei aber doch noch beeindruckt angeführt. Der Libido wegen. (Eva Gesine Baur: "Freuds Wien". Eine Spurensuche. Verlag C. H. Beck, München 2008. 235 S., 48 Abb., 1 Karte, geb., 19,40 [Euro].) hmay

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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Freud hat Wien nicht unbedingt geliebt, aber fast achtzig Jahre dort gewohnt. Darum begrüßt Christian Jostmann in einer sehr kurzen Kritik dieses kundige Buch, das seiner Auskunft nach ins Reisegepäck jedes Wien-Reisenden gehört und diesen von Freuds Kindheitsvierteln bis zu seinen Arbeitsorten führt.

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