Harriet Pringle ist vor dem Einmarsch der Deutschen in Rumänien nach Athen entkommen. Nervös wartet sie auf Nachrichten ihres Mannes Guy, der immer noch in Bukarest festsitzt. Als die beiden endlich unter griechischer Sonne wiedervereint sind, ahnen sie noch nicht, dass die große Kriegsmaschinerie sie bald in ihrem neuen Exil erreicht haben wird. Und auch ihre Beziehung leidet unter den Zeitläuften. Guy hat nur noch Zeit für seine politischen Aktivitäten, und als Harriet sich in den gutaussehenden jungen Offizier Charles Warden verliebt, scheint die Ehe nicht mehr zu retten. Aber in einem Europa, das mehr und mehr aus den Fugen gerät, in einer Stadt, in der Hunger herrscht und auf die bald schon Bomben fallen, können die beiden nur gemeinsam bestehen.
«Wenn das Einfachste das Schwerste ist, dann ist dies ein einfacher Roman. Großartig.» Deutschlandfunk Kultur
«Wenn das Einfachste das Schwerste ist, dann ist dies ein einfacher Roman. Großartig.» Deutschlandfunk Kultur
Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension
Rezensent Hans von Trotha stellt fest, dass der letzte Teil von Olivia Mannings autobiografischer Balkan-Trilogie zwar an etwas Komplexität verliert, aber nicht an Spannung und erzählerischer Kraft und Lebendigkeit. Die Geschichte des British-Council-Dozenten Guy Pringle und seiner Frau Harriett, die 1940 erst nach Bukarest und nunmehr von dort vor den Nazis nach Athen fliehen, besticht für Trotha mit Netflix-Qualitäten: Dramatik, Cliffhanger, sinnliche Details, plastische Charaktere und dichte Dialoge. Wie sich bereits Erlebtes am anderen Ort erneut ereignet, aber unter anderen Vorzeichen, verhandelt der Text laut Trotha auf äußerst lebenskluge Weise.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
Interessante, komplex gezeichnete Charaktere, in Verbindung mit einem spannenden historischen Thema, dem eskalierenden Zweiten Weltkrieg, dargestellt aus einer ungewöhnlichen, weiblichen Perspektive. Wolfgang Schneider Deutschlandfunk "Büchermarkt" 20220119