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Kaiser Maximilian I. (1459-1519) behandelte ritterlicheTurniere als eigene Kunstform. Als einer der wichtigsten europäischen Herrscher der Neuzeit prägte er, versiert in der Diplomatie und sich der Wirkungskraft einer positiven öffentlichen Darstellung schon früh bewusst, die politische Landkarte des Kontinents bis weit ins 20. Jahrhundert.
Zwischen 1512 und 1515 entstand auf Wunsch von Maximilian ein umfangreiches und detailreich illustriertes Manuskript zu 64 Wettkämpfen. Die 255 kunstvoll gold- und silbergehöhten Miniaturen waren mehr als nur eine Sammlung von Turnierszenen am Hofe der
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Produktbeschreibung
Kaiser Maximilian I. (1459-1519) behandelte ritterlicheTurniere als eigene Kunstform. Als einer der wichtigsten europäischen Herrscher der Neuzeit prägte er, versiert in der Diplomatie und sich der Wirkungskraft einer positiven öffentlichen Darstellung schon früh bewusst, die politische Landkarte des Kontinents bis weit ins 20. Jahrhundert.

Zwischen 1512 und 1515 entstand auf Wunsch von Maximilian ein umfangreiches und detailreich illustriertes Manuskript zu 64 Wettkämpfen. Die 255 kunstvoll gold- und silbergehöhten Miniaturen waren mehr als nur eine Sammlung von Turnierszenen am Hofe der Habsburger - Kämpfe zu Fuß, zu Pferd sowie festliche Kostümfeste -, sie waren ein sinnbildliches Epos, das die Geschichte eines unerschrockenen Helden, eines fahrenden Ritters erzählte, der niemand anderes war als Maximilian selbst. In Gestalt seines literarischen Alter Egos "Freydal" kämpfte der Kaiser, um einer Dame edlen Geblüts seine Liebe zu beweisen. Die Geschichte endet mit der Zustimmung der Dame, ihn zu heiraten - es war Maria von Burgund, die Maximilian 1477 in Gent ehelichte.

Maximilian war an der Entstehung seines Freydal in allen Phasen maßgeblich beteiligt, und so entstand ein unschätzbares Dokument des spätmittelalterlichen Rittertums, mit dem wir in die Turnierkämpfe eintauchen, die der Kaiser wiederaufleben ließ oder gar erfand - wie zum Beispiel das spektakuläre Rennen mit geschifften Tartschen, bei dem Schilder in die Luft katapultiert wurden und dabei Metallplatten, wie bei einem Feuerwerk, absprangen. Bis heute ist der Freydal das größte erhaltene Turnierbuch des Spätmittelalters und die maßgebliche Quelle zu höfischen Festlichkeiten im Europa der frühen Neuzeit. Viel zu fragil, um ständig ausgestellt zu werden, sind die Miniaturen in den Tresoren des Kunsthistorischen Museums in Wien sicher verwahrt.

Anlässlich des 500. Todestags von Kaiser Maximilian I. publiziert TASCHEN alle 255 Miniaturen und macht das einzigartige Manuskript zum ersten Mal jedermann zugänglich. Stefan Krause, Direktor der Kaiserlichen Hofjagd- und Rüstkammer des Kunsthistorischen Museums, führt in das Werk ein und begeistert uns für die faszinierende Geschichte der Turnierkunst.
Autorenporträt
Stefan Krause studierte Kunstgeschichte in Wien und erhielt u.a. das Paul Mellon Visiting Senior Fellowship an der National Gallery of Art in Washington D.C. (CASVA). Er leitet die Hofjagd- und Rüstkammer des Kunsthistorischen Museums in Wien. Seine Forschungsschwerpunkte liegen auf der künstlerischen und gesellschaftlichen Bedeutung von Harnischen und Waffen insbesondere im späten Mittelalter und der Renaissance.