Bis 1962 lebte in Niederländisch-Neuguinea (heute Westneuguinea) der Stamm der Sawi noch völlig isoliert von der Umwelt (abgesehen von wenigen benachbarten Stämmen). Sie waren "Kopfjäger" und Kannibalen, die die Schädel ihrer Opfer als Kopfkissen benutzten.
Unter den Sawi war heimtückischer
Verrat mehr als nur eine Lebensweise. Er galt als höchstes Ideal, als Inbegriff ihrer Kultur. Die am…mehrBis 1962 lebte in Niederländisch-Neuguinea (heute Westneuguinea) der Stamm der Sawi noch völlig isoliert von der Umwelt (abgesehen von wenigen benachbarten Stämmen). Sie waren "Kopfjäger" und Kannibalen, die die Schädel ihrer Opfer als Kopfkissen benutzten.
Unter den Sawi war heimtückischer Verrat mehr als nur eine Lebensweise. Er galt als höchstes Ideal, als Inbegriff ihrer Kultur. Die am höchsten verehrte Form des Verrats war es, jemanden "mit Freundschaft zum Schlachtfest zu mästen", d.h. über Monate und Jahre Freundschaft zu heucheln und dann im Verrat des "Freundes" eine lang hingezogene Hinrichtung zu vollenden.
Im Jahr 1962 begegnete das Missionarsehepaar Don und Carol Richardson dem Volksstamm der Sawi. Sie bewegte die Frage, wie das Evangelium von Jesus Christus überhaupt einen Eindruck machen konnte auf Menschen, die einen Verräter als Ausbund von Sawi-Männlichkeit verehrten und seinen Verräterkuss als großartigsten Ausdruck persönlicher Hinterlist verherrlichten?
Die Autoren schildern die Kannibalenriten der Sawi mitreissend und authentisch aus ihrem eigenen Erleben. Sie berichten von ihrem scheinbar ausweglosen Bemühen, diese Kultur des Verrats und gegenseitigen Mordes zu wandeln. Erst die Beschäftigung mit alten Überlieferungen, mit einer unterschwellig vorhandenen Erlösungserwartung der Sawi, bringt die rettende Wendung und lebensverändernde Wirkungen.