Am Anfang steht das Gedicht ... Man antwortet in der Sprache, in der man angesprochen wird. Die sieben "Friederikenbriefe" sind Antworten auf Friederike Mayröckers Gedichte bzw. Briefe, auf reale Gespräche und Telefonate mit ihr, aber auch Antworten auf fiktive Briefe oder Diskussionen. Daneben werden Zitate aus Texten von anderen SchriftstellerInnen eingestreut, die ihrerseits zu einer Denkvernetzung beitragen: Spiegel von Traditionen, Intertextualität, Bezüge innerhalb der modernen Literatur. Mayröckers Gedichte zu Beginn einer jeden Textsequenz sind Fäden, die durch die Seiten führen, mit jedem Brief wird ein Faden aufgenommen. Die Kindheitserinnerungen des Ich mit dem Augenmerk auf zwei Mütter - Mutter und Großmutter - sowie die Bezugnahme auf zwei Männer ziehen sich durch alle sieben Briefe. Die/der LeserIn gleitet durch Privates, durch Gedanken um Vergänglichkeit, Verlust und Tod, durch Erinnerungen, Stimmungen und Befindlichkeiten. Städte und Topographien - von Wien bis zum Bod ensee, von der Schweiz bis nach Meran - sowie die Anspielungen auf den Alltag spannen einen poetischen Resonanzbogen zwischen den realen und fiktiven Figuren.