Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Thema: Frieden und Konflikte, Sicherheit, Note: 2,3, FernUniversität Hagen (Politikwissenschaft), Veranstaltung: Modul Konflikt und Kooperation in den internationalen Beziehungen, Sprache: Deutsch, Abstract: "Jede uns bekannte moderne Gesellschaft trägt ein signifikantes Maß an Gewaltpotential in sich, auch die Demokratie". Dieser Annahme folgend, scheint die Theorie des Demokratischen Friedens erst einmal fraglich. Deshalb ist es innerhalb der Theorie zu einer Differenzierung gekommen, in dem sich zwei Stränge herausgebildet haben. Zu hinterfragen ist an dieser Stelle, wie es dazu kommt, dass Demokratien eine nicht friedliche Außenpolitik gegenüber anderen Staaten etablieren können. Denn in einer grundbereitenden Schrift der Theorie des Demokratischen Friedens, Immanuel Kants "Zum ewigen Frieden" finden sich, auf den ersten Blick, scheinbar gegensätzliche Annahmen. Er schreibt dort: Sind die Bürger einer Republik in der Lage über "die Drangsale des Krieges" selbst zu entscheiden, so werden sie "sich sehr bedenken (...), ein so schlimmes Spiel anzufangen (...)". Und dies aus zum großen Teil ökonomischen Gründen (Kosten des Krieges aus eigener Habe, Verwüstung und die Bedrohung durch immer neu entfachende Kriege...). Daraus würde folgen, dass ein demokratischer Staat, indem die Bürger durch freie Wahlen über Ihre Repräsentanten und damit auch über die Grundeinstellung zu kriegerischen Auseinandersetzungen entscheiden können tendenziell eher zu friedlichem Verhalten, als zu kriegerischen Auseinandersetzungen neigen müsste. Diese normativen Argumente lassen sich empirisch jedoch nicht ohne Weiteres erkennen. Eher scheint das Gegenteil der Fall zu sein, indem Demokratien zahlreiche militärische Konflikte auch auf der Ebene von Kriegen austragen.In Anlehnung an Kant muss also ein demokratisch organisierter Staat, besonders in einem heutigen wirtschaftlich wie politisch interdependenten und verrechtlichten internationalen System, eine nicht friedliche Außenpolitik mit besonderem Aufwand begründen und gegenüber "seinem" Staatsvolk erklären, warum diese notwendig sein soll. Theoretisch hat Harald Müller (unter Anderen) versucht, dieses Phänomen zu erklären. Er prägte dafür die Begrifflichkeit der "Antinomie des Demokratischen Friedens". Er will damit auf den Umstand verweisen, dass der demokratische Frieden nur in Verbindung mit dem demokratischen Krieg umfassend zur Erklärung des internationalen Systems beitragen kann. (...)
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